Winston Churchill und der spanische Torero Manolete
Der Stier als ein Prophet?
Der Stier als ein Prophet?
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von Philip de Málaga
Die Beziehung auf Distanz zwischen dem grossen britischen Politiker Winston Churchill (1874 bis 1965) und dem spanischen matador de toros Manuel Laureano Rodriguez Sánchez bekannt unter dem Namen Manolete (1917 bis 1947) findet seine Wurzeln bei einer corrida de toros am 23. Juli 1944 in Valencia. Dort trat der maestro unter anderem gegen den toro "Perdigón" der ganadería von Don José María Escobar an. Ein toro, welcher über ein markantes "V" auf seiner Stirn verfügte.
Das besondere an jenem ganadero war, dass er recht stolz darauf war, Teil einer anglophilen Familie zu sein, also mit einem gewissen Hang für alles Britische. Denn sein Grossvater, der Direktor der spanischen Filiale der Norwich Insurance Company war, wurde nach dem Ende des ersten Weltkrieges mit der Medaille des Ordens des Britischen Empires ausgezeichnet. So trat Don José in die Fussstapfen seines Grossvaters und unterstützte im Zweiten Weltkrieg die Alliierten. Was besonders zu diesem Zeitpunkt nicht gerade unriskant war, stand der Generalissimus Francisco Franco eher hinter den Deutschen.
Der matador de toros Manolete |
Walter Strakie |
Den geheimen Kontakt hielt er über die Britische Botschaft. Seine Ansprechpartner war der Intellektuelle Walter Starkie (1894 bis 1876), welcher über einen gewissen Einfluss auf den Leiter der Botschaft Tom Burns hatte. Beide waren aficionados de toros und besonders befreundet mit den matadores de toros Belmonte, Domingo Ortega und Belmonte.
Winston Churchill |
Am 12. Dezember 1945 schrieb Starkie an Churchill über den toro "Perdigón" mit dem V auf der Stirn, welcher von Manolete am selben Tag getötet worden wäre, als der D-Day war. Dabei bezog er sich auch auf das "V" als Siegeszeichen. Er bezeichnete diesen seltsamen Zufall als prophetisches Zeichen. Zwar stimmten die Daten nicht gerade überein, auch nicht mit der Kapitulation Deutschlands, aber Starkie war ein viel zu geschickter Propagandist und war nicht bereit, diese Chance nicht zu nutzen, von der die anglo-hispanischen Beziehungen nur profitieren könnten. Am Ende des Zweiten Weltkrieges suchte Don José María Escobar die britische Botschaft auf, um für Winston Churchill den präparierten Kopf des toros Perdigón als Geschenk der Dankbarkeit zu überreichen.
Auch Winston Churchill hatte eine gewisse Vorliebe für die toros und schrieb nach dem Tod des matadores de toros Manolete einen Brief an seine Mutter :
Señora, mit viel Gefühl habe ich vom tragischen Tod ihres Sohnes in Linares erfahren, und sende ihnen hiermit den Ausdruck tiefsten Mitgefühls sowie die Sympathie welche ich für ihn empfand. Es war für mich ein emotionaler Moment, als ich die kostbare Trophäe von ihrem Sohn erhalten habe, den Kopf eines toros anlässlich des Sieges in Europa. Ich möchte Ihnen meinen persönlichen Beileid den vielen Sympathieerklärungen und Ehrungen für ihren Sohn hinzufügen.
Mit freundlichen Grüßen