mit Francisco Morales
Der novillero Francisco
Morales aus dem Dorf Carratraca in der Provinz Málaga ist als Gewinner
der CertamenInternacional de las Escuelas Taurinas in diesem Jahr in der Malagueta
auch SfA-Lesern
bestens bekannt (Málaga: Francisco Morales gewinnt das Finale). Er selbst ist Schüler in der escuela taurina von Málaga. Einige haben das Finale sogar weltweit (Finale in Málaga online) mitverfolgen können. Nun
stellt sich dieser Nachwuchs-torero den Fragen von SfA.
Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschafts-Interview mit dem ORF:
ORF und SfA beim Interview mit dem novillero Francisco Morales |
SfA: Du bist der grosse
Gewinner des Certamen, wie fühlst du dich?
Francisco Morales: Nun,
als der glücklichste Mensch der Welt.
SfA: Und was sind jetzt
deine nächsten Schritte?
In einer vollen Malagueta gewinnt er das Finale des Certamen Internacional 2015. |
Francisco Morales:
Grundsätzlich gehe ich meinen jetzigen Weg weiter. Und im nächsten Jahr, so
Gott will, werde ich in Málaga
2016 zu meinem Debüt bei meiner ersten novillada con picadores antreten.
(Anmerkung von SfA: Diese novillada wird zur feria taurina in Málaga das erste festejo taurino sein).
SfA: Wann hattest du die
Idee torero zu werden und dich dementsprechend dazu entschlossen. Seit wann weisst du, dass
dies dein Weg sein wird.
Francisco Morales: Meine
Eltern haben mir gesagt, als ich klein war, war einfach nur traurig, vor allem
zu Essenszeiten. Und dabei lief stets der Fernseher und die Kanäle wurden
gewechselt und sobald es etwas von den toros zu sehen gab, veränderte sich
mein Gesicht, ich blieb fasziniert von der Farbenpracht, den toros,
überhaupt von der Schönheit der fiesta de los toros. Und so habe ich
mich mit vierzehn Jahren dazu entschlossen in der escuela taurina zu
beginnen.
SfA: Wie alt bist du jetzt.
Francisco Morales:
Zweiundzwanzig.
SfA: Mit dieser jetzigen
Arbeit kannst du ja kein Geld verdienen.
Francisco Morales: Nein.
SfA: Wovon lebst du dann
jetzt?
Francisco Morales: Ich
studiere derzeit Finanzen und Buchhaltung an der Universität von Málaga und
fehlt zum europäischen Abschluss noch die praktische Erfahrung und der B1
Abschluss in Englisch, oder welcher Sprache auch immer.
SfA: Und deine Eltern,
als sie erfahren haben, dass du torero werden willst, wie haben sie reagiert.
Störte es sie, waren sie eher traurig, haben sie dich unterstützt ...
Francisco Morales: Nein,
so richtig einverstanden waren sie damit nicht. Eigentlich will es kein
Familienmitglied, dass man sich für etwas entscheidet, wobei man sein Leben
aufs Spiel setzt. Nicht mal ich selber. Dabei fühlt man sich einfach schlecht.
Aber als sie gesehen haben wie ich in dieser Arbeit aufblühte und erkannten
welche Freude es mir bereitete, haben sie begonnen mich zu unterstützen. Sie
haben sich gefühlsmässig für mich entschieden, obwohl sie noch keine aficionados
waren.
SfA: Hast Du Geschwister?
SfA: Auch aficionados?
Francisco Morales: Mein
Bruder ist kein aficionado de toros, er interessiert sich mehr für den
Fussball.
SfA: Ist er jünger oder
älter?
Francisco Morales:
Jünger.
SfA: Na ja, den Platz des
toreros
hast ja nun du belegt.
Francisco Morales:
(lacht)
Francisco Morales: Vor
allem die Sensation an Freiheit. Vor allem das und die Möglichkeit stets besser
zu werden. Es ist ein Kampf, ein historisch alter Kampf, zwischen dem toro
und dem Menschen und was mich anbetrifft eben jene Sensation an Freiheit, und
meine Reaktion wie ich damit umgehe um diese Freiheit zum Ausdruck zu bringen.
Etwas sehr persönliches tief im Inneren. Das Schlüsselwort dazu ist eben die
Freiheit. Und selbstredend das ungeheure Gefühl an Glückseligkeit.
SfA: Gibt es matadores
die du besonders bewunderst, die deine Idole sind? Was wäre dein cartel de lujo?
Francisco Morales:
Kompliziert, ziemlich kompliziert. Da gibt es einige.
SfA: Nun wenn dir keine drei einfallen, ein mano a mano würde es auch tun.
Der Ex matador de toros Fernando Cámara Und Direktor der escuela taurina von Málaga |
Ich hatte das Glück ihn im campo
und einige Male in der plaza zu erleben, und für mich ist
es stets, auch wie er hier uns alles mit Leichtigkeit vermittelt, sein Wissen
überträgt, dass ist einfach beeindruckend. Und mit welcher Überzeugung und
Stärke er rüber kommt und wir haben das Glück dass er hier ist uns rum scheucht,
„hierhin“, „dorthin“ und wieder zurück. Darum darf er nicht in meinem cartel fehlen.
SfA: Und der zweite?
Francisco Morales: An
zweiter Stelle würde ich José Tomás platzieren.
SfA: Und fährst Du im
nächsten Jahr nach México um ihn zu sehen?
Francisco Morales: Nein
(lachend), und der Dritte im Bunde wäre für mich Julián López „El Juli“.
Das wären in der Gegenwart mein drei matadores auf dem cartel.
Fortsetzung folgt.
Sein cartel de lujo: Fernando Cámara, José Tomás und El Juli |