von Ernest Hemingway
Über toros die nichts fürchten, wendig und schnell sind
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Die toros sollen in Spanien schon Autos angegriffen haben. Und sogar, wenn sie auf die Gleise der Eisenbahnen gerieten, einen Zug zum Stehen brachten. Dann haben sie sich geweigert, rückwärts zu gehen oder gar das Gleis zu räumen, und bis dann der Zug mit grossem Lärm der Pfeifen und Signalhörner lossollte, scheuten sich die toros nicht, die Lokomotive blindlings anzugreifen.
Ernest Hemingway in nächster Nähe, im callejón. |
Ein wirklich tapferer toro bravo hat vor nichts auf dieser Welt Angst, und in verschiedenen spanischen Städten hat bei speziellen und grausamen festejos ein toro einen Elefanten öfters und immer wieder angegriffen. Toros haben Löwen und Tiger getötet, indem sie die Tiere einfach und voller Mut angegriffen haben, genauso wie sie es bei den picadores tun. Ein echter toro bravo fürchtet nichts, und für mich ist er wenn er angreift oder in Ruhe das wunderbarste Tier der ganzen Welt, welches man beobachten kann.
Der wahre toro bravo kennt keine Furcht. |
Vom Start an, wird ein toro ein Pferd auf zwanzig Meter Entfernung schlagen, obwohl das Pferd ihn bei vierzig Metern wieder überholen wird. Ein toro ist beinahe so wendig wie eine Katze; wendet viel schneller als ein kleines Pony, und mit vier Jahren hat er in seinen Schultern dermassen viel Kraft, um ein Pferd samt Reiter hochzuheben und über seinen Rücken zu schleudern.
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Quellennachweis:
Death in the Afternoon, 11. Kapitel, Ernest Hemingway, Charles Scribner`s Sons, New York 1932