Donnerstag, 9. Juni 2016

Kippt das neue Tierschutzgesetz auf Mallorca?




von Philip de Málaga


Das totale Verbot von Stierkämpfen auf den Balearen
stösst in den Reihen der Sozialisten auf unerwarteten Widerstand
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Damit hatte keiner mehr gerechnet. Mitte Februar diesen Jahres hat die Landesregierung der Balearen Inselgruppe die Schritte in die Wege geleitet, um auf der besagten Inselgruppe alle festejos taurinos, und somit die Tradition der tauromaquia endgültig zu verbieten. Um ihr Ziel zu erreichen musste die sozialistische Regierung mit Hilde der Parteien Podemos und Mas das Tierschutzgesetz entsprechend anpassen um dann ein Verbot durchzusetzen. Nichts schien diesen Prozess aufzuhalten? 


Nichts? Ausgerechnet aus den eigenen Reihen der PSIB (Sozialistische Partei der Inselgruppe der Balearen) wächst Widerstand. Das Motiv für diese Uneinigkeit findet sich im correbous der mallorquinischen Gemeinde Fornalutx. Obwohl unblutig, fällt es ebenfalls in das Verbot, denn es sollten ursprünglich ausnahmslos alle festejos taurinos nicht mehr erlaubt werden. Wie SfA berichtet hatte, ging man in der 700-Seelengemeinde Ende April diesen Jahres auf die Strasse um für den Erhalt ihrer Tradition zu demonstrieren. Denn immerhin gehe dieser Brauch des correbous auf das Jahr 1892 zurück. Obwohl das Dorf von der konservativen Partei PP regiert wird, stehen die Sozialisten für die Wahrung der Tradition der toros. Sie haben sogar der Zentralregierung gedroht, komplett aus der Partei der PSIB sich auszugliedern, falls man weiterhin auf ein Verbot des correbous bestehe. Zwar revidierte man diesen Standpunkt später, aber trotzdem brachte dieses ein wenig Unruhe in das sozialistische Lager. Denn mittlerweile steht die PSIB nicht mehr geschlossen hinter einem Verbot der tauromaquia

Das musste auch Guillermo Amengual, Sprecher der Kampagne "Mallorca ohne Blut", enttäuscht erkennen und zeigt sich alles andere als optimistisch. Trotz mehr als 350.000 Unterschriften gegen die encierros, trotz 33 Gemeinden, welche die toros mit einem Verbot belegt haben, sei bei dem neuen Tierschutzgesetz alles noch vollkommen offen. Er geht noch weiter und spricht von einem Verrat an der mallorquinischen Gesellschaft. Denn es könne nicht sein, das nur eine so kleine Gemeinde mit an die 200 wahlberechtigten Einwohnern, den anderen 33 anderen Gemeinden und 350.000 Gegnern Schach bietet. 
Es sind nicht wenige, die es auf Mallorca zur Tradition der toros zieht
Das es auch andere Gemeinden wie Muro oder Inca gibt, wo zahlreiche Leute aus vielen Gegenden von den Balearen hin pilgern um die toros zu sehen, oder es sogar eine ganadería gibt, scheint man in den Augen der antitaurinos vergessen zu haben.