Freitag, 29. Juli 2016

Meine Liebe zu den Stieren brachte mich dazu sie zu malen





von Philip de Málaga


Der kolumbianische Künstler Fernando Botero 
gestaltet das cartel er feria taurina von Albacete 2016
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Der Maler und Bildhauer Fernando Botero ist am 12. April 1932 in Medellín, in den kolumbianischen Anden geboren. Schon mit zwölf Jahren begann er sich der Malerei zuzuwenden. In den 50-ger Jahren gelang es ihm einen eigenen Stil zu finden, der die Welt der Kunst auf ihn aufmerksam machte und ihm zu Berühmtheit verhalf. Im Mittelpunkt seines Schaffen stand der Mensch. Jedoch zeigte er seine Figuren in voluminösen Proportionen. Menschen werden zu dicken Wesen befördert, teilweise sehr dicken Individuen, welche jedoch nach Verständnis des Künstlers eine gewisse Ästhetik vorzuweisen haben. 
Fernando Botero als Teil seines Kunstwerkes
Der Künstler erklärt das so: "Mit Volumen kann man Sinnlichkeit und Bewegung zum Ausdruck bringen. Das hat zu der grössten Revolution in der Kunst geführt: Dem Einbringen von Volumen. Es ist die Illusion, auf einer flachen Oberfläche etwas zu schaffen. Die Dinge existieren Dank ihres Volumens.Was ich gemacht habe ist eine aussergewöhnliche Revolution. Aber ich bin noch darüber hinaus gegangen. Mit Hilfe von verführerischen Formen und Volumen wollte ich Aufregung zum Ausdruck bringen. Jene Gemütsbewegung, welche Sie beim Anblick eines Kunstwerkes spüren. Denn wenn man sich ein Kunstwerk betrachtet, dann muss man darüber in die Meditation eintauchen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass Volumen und Bewegung in der Kunst durchaus sinnliche Elemente in der Malerei sind."
Und so befinden sich im Zentrum seiner Kunstwerke Menschen, welche doch recht dick anmuten. Voluminös. Und vor niemandem macht Botero halt. Nicht vor Königen, Diktatoren, Tänzerinnen, Soldaten, Flüchtlinge oder eben toreros. Womit wir beim Thema wären. Der tauromaquia. "Meine tiefe Liebe zu den toros brachte mich dazu sie zu malen." Aber üppige toreros, das soll gehen? Ästhetik und Eleganz wird hier in neuem Licht gezeigt. Und nicht zu wenig. Über 140 Ölwerke und 38 Zeichnungen entstanden in den letzten 60 Jahren. Viel gab es für den Künstler zu entdecken. "Die toros machen dem Maler das Leben einfach, denn es ist eine farbenfrohe Angelegenheit. Die traje de luces des matadores, der Sand im ruedo, die barrera, das Publikum ... Ein wunderbares Thema, etwas was die Poesie in die Malerei bringt."
Dieses Werk mit dem Titel "Tercio de varas" soll das nächste cartel in Albacete schmücken.
Botero ist ein leidenschaftlicher aficionado. Seine afición begann beim Eintritt in eine escuela taurina. Dort hat er begonnen erste Zeichnungen über verschiedenen suertes anzufertigen. Und "über die toros bin ich zur afición der Malerei gekommen".