Madrid (dpa) - Eine
Tierschützerin hat in Spanien im Kurznachrichtendienst Twitter einen
krebskranken Jungen wegen dessen Vorliebe für Stierkämpfe brutal attackiert -
und heftige Reaktionen ausgelöst. «Er soll sterben, und zwar sofort», schrieb
die Frau. Der Hintergrund: Der Traum des kleinen Adrián, der am Ewing-Sarkom
(Knochenkrebs) leidet, ist es, torero zu werden und in den großen Arenen seiner
Heimat aufzutreten.
Um dem Achtjährigen eine Freude
zu machen, hatten torero in Valencia ihn vor wenigen Tagen nach einem
Stierkampf auf den Schultern durch die Arena getragen. Nachdem die Bilder in
Medien veröffentlicht worden waren, kam es zu der wütenden Reaktion der
Tierschützerin, die unter einem Pseudonym schreibt. «Ein krankes Kind, das
gesund werden möchte, um unschuldige und gesunde Tiere zu töten, die auch nur
leben möchten - Adrian, du wirst sterben!», hieß es in dem Tweet weiter.
Die Zeitung «El Mundo»
kommentierte am Montag: «Manche Tweets erzeugen noch mehr Erbrechen als die
Chemotherapie im Körper von Adrián.» Die Stiftung Toro de Lidia (Kampfstier)
kündigte an, die Verfasserin ausfindig machen zu rechtliche Schritte gegen sie
einleiten zu wollen.
In Spanien kommt es immer
wieder zu Protesten aufgebrachter Tierfreunde, die ein Ende der blutigen corridas fordern. Erst im Juli hatten zahlreiche Menschen auf sozialen
Netzwerken den Tod des toreros Victor Barrio gefeiert.
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Quellennachweis:
Aufruhr in Spanien: Stierlkampf-Gegnerin beschimpft krebskrankes Kind, Greenpeace-Magazin, 10.10.2016