Donnerstag, 20. Oktober 2016

Verbot von Stierkämpfen in Katalonien ist verfassungswidrig




von Philip de Málaga


Gestern fiel das Urteil des spanischen Verfassungsgerichtes
Stierkämpfen müssen in Katalonien erlaubt sein
Stierkampf bald wieder in Barcelona?
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Sie benötigten dafür eine lange Anlaufphase, aber spätestens nach dem Tod des toreros Victor Barrio im Juli diesen Jahres, beschloss man beimBobersten Verfassungsgericht von Spanien, den Vorgang mal ein wenig zu beschleunigen, vor allem auch deswegen um die mundo de los toros vor den doch teilweise beleidigenden wie erniedrigenden Angriffen zahlreicher antitaurinos schützen zu können.
So erklärte gestern Vormittag die oberste spanische Bundesbehörde der Justiz, mit 73 Prozent das Verbot von öffentlichen Veranstaltungen mit den toros, insbesondere das Verbot der corridas, also Veranstaltungen mit toros in plaza de toros für verfassungswidrig.
Acht der spanischen Verfassungsrichter sahen es als eindeutig erwiesen an, das die katalanische Landesregierung mit ihrer Vorgehensweise der abolición de los toros vom Juli 2010 eindeutig gegen die spanische Verfassung verstossen habe. Es könne nicht angehen, dass eine einzelne Region etwas ausser Kraft setze, was von der spanischen Regierung zum immateriellen Kulturgut deklariert worden ist. Ziemlich klar sei dieses in Artikel 149 der spanischen Verfassung geregelt: "Der Staat verfügt über die alleinige Zuständigkeit zum Schutz der kulturellen, künstlerischen und monumentalen Güter." Katalonien habe sich hier klar und deutlich in die Befugnisse des Staates eingemischt. Eine Einmischung durch politische Parteien oder regionale Regierungen kann und werde aber diesbezüglich nicht hingenommen werden.

Auch deutete man an, dass bei dem Verbot der toros nicht der Tierschutz im Vordergrund gestanden hätte, sondern politische Motivation.

Ob und wann die toros in der La Monumental de Barcelona wieder Einzug erhalten werden, steht auf einem anderen Papier. Denn die katalanische Regierung wird mit Sicherheit alles daran setzen, auch weiterhin der tauromaquia so viel wie mögliche Steine in den Weg zu legen. Angekündigt wurde es ja schon vor zwei Wochen.

Auf jeden gibt dieses Urteil der mundo taurino wieder erneuten Aufschwung und Rückenwind, zeigt es doch auf, nicht nur dass die tauromaquia ein Bestandteil des spanischen Lebens sondern auch in die Verfassung voll und ganz integriert ist. Somit geniessen die taurinos den Schutz des Staates. Mehr noch der Staat ist mit seinen auch regionalen Behörden dazu verpflichtet die mundo de los toros zu schützen und als Patrimonio Cultural Inmaterial fördern. 
Der Weg ist frei geworden, aber er wird noch sehr lange dauern.