Donnerstag, 5. Januar 2017

Der Torero "El Juli" erhält die Goldmedaille der Schönen Künste





von Philip de Málaga


Auch in diesem Jahr wird die Tauromachie

von dem Ministerium für Kultur ausgezeichnet
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Der spanische Ministerrat kurz vor Weihnachten, am Freitag den 23. Dezember bekannt, wer in Spanien für das laufende Jahr mit dem höchsten Kultur- und Kunstpreis ausgezeichnet wird. Und so geht zum fünfundzwanzigsten Mal die Goldmedaille für die Verdienste in den Schönen Künsten unter anderem auch wieder an die mundo de los toros. Und für 2016 er hält die Medalla al Mérito de las Bellas Artes der matador de toros Julian López  Escobar "El Juli".  

Der im Oktober 1982 in Madrid geborene Julian López "El Juli" hatte, anlässlich seiner Kommunion, seine erste Begegnung mit einer becerra Anfang Juni des Jahres 1991, mit nur acht Jahren, bei einer fiesta campera auf einer Finca in Toledo. Fasziniert, begeistert und vollkommen entschlossen bat er seine Eltern, ihn bei der escuela taurina von Madrid anzumelden. Voller Enthusiasmus stürzte er sich in und auf alles was mit der mundo taurino zu tun hatte, lernte mit viel Fleiss den Umgang mit capa, muleta und capa und kam so im Alter von elf Jahre, am 20.Juli 1995 zu seiner ersten becerrada wo er nach einer beeindruckenden faena mit einer glanzvollen estocada entera seinen "ersten Stier" tötete. Dos orejas y rabo! Und alle waren sich einig, mit ihm war ein grosser torero auf dem richtigen Weg. Eine neue Hoffnung im cielo de la tauromaquia.
Webseite: El Juli
Mit nur achtzehn Jahren trat er dann zu seiner alternativa im französischen Nîmes an, wo ihm als padrino José María Manzanares (padre) und als testigo Ortega Cano zur Seite standen. Jene corrida wurde live im spanischen Fernsehsender TVE übertragen, und mit den trofeos von tres orejas öffnete sich für den neuen Star der spanischen mundo de los toros die puerta grande
Mehr als 1.683 tardes de toros stand er nun im ruedo einer nicht selten sehr gut besuchten plaza de toros, erreichte elf Begnadigungen durch indultos und gehört ohne Frage zu den ganzen grossen figuras der aktuellen Gegenwart der spanischen mundo taurino. Mit seinem sympathischen Charakter gehörte und gehört er nicht nur zu einem der gern gesehenen Gäste in zahlreichen TV-Sendungen, sondern zählt auch zu den grossen Verteidigern der tauromaquia. Zum Beispiel durch seine "politische" Präsenz bei den G 10. Auch setzte er sich stark für die Weitergabe, Vermittlung und Erklärung der toros an ein junges Publikum ein. Für Julian López  Escobar "El Juli" ist die mundo de los toros nicht nur eine Herzensangelegenheit sondern auch eine Lebensaufgabe geworden, welcher er sich mit ganzer Leidenschaft stellt.
Somit war es  eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass dieser Ausnahmetorero, welcher sein Leben dem toreo und dem dazugehörigen Umfeld gewidmet hat, die Auszeichnung der Medalla al Mérito de las Bellas Artes zugesprochen bekam. Seine bewundernswerte Ausdauer, so hiess es, liess ihn zu einem fundamentalen torero der aktuellen tauromaquia werden. Dabei wurde nicht nur seine Leistung, seine Kunst und der Mut vor den toros im ruedo lobend erwähnt, sondern auch seine Förderung von Unterrichtung, der Entwicklung und Verbreitung dieser arte del toreo sowie sein Einsatz für die Erhaltung von diesem künstlerischen Erbe.