Mittwoch, 8. Mai 2013

Ronaldo und die Stiere

Wenn der Stierkampf auch die Werbung erobert.
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von Dominik Sachsenheimer 

Inspiriert von der Nachricht, dass Volvo einen Werbespot mit taurinischem Schwerpunkt dreht, sind im folgenden einige Filme zusammengfasst, die über die letzten Jahre hinweg in diversen Ländern westlich des Atlantiks mit der Stieren kokettiert haben, jeweils aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln.

Im ersten Beispiel setzt der Koffer-Hersteller Samsonite den Akzent auf die elegante Präzision des toreros sowie die stilistische bzw. stylische Zeitlosigkeit seines Handwerks. Die gleichen Eigenschaften – Präzision und zeitloser Stil – sollen mit dem Produkt assozieirt werden.


Samsonite in Madrid

Der Firma Samsonite wendet sich auch dem in Amerika sehr populärem Thema von San Fermín in Pamplona:

Samsonite in Pamplona

Die brasilianischen Bierbrauer von Brahama hingegen inszenieren eine ganz andere corrida: Die Fussballstars Ronaldo „spielen“ mit Leichtigkeit mit dem Stier, neckt ihn gar und endet in unbekümmerter Pose zwischen den Hörnern, die man von vielen matadores kennt. Ein solches Stadium der Leichtigkeit ist wohl nur nach Verzehr eben dieses Bieres zu erreichern. Man darf sich fragen, ob die Filmemacher wissen, dass die Fans eines solchen toreros besonders gerne und viel Bier trinken, oder ob die Verbindung zu den Stieren vor allem dank Ronaldos langer Jahre in Spanien (FC Barcelona 1996-97, Real Madrid 2002-07) zustande kam.


Es gibt sogar eine japanische Variante:


Auch der Protagonist des letzten Streifens kommt aus der Welt des Sports. Derek Rose ist Spielmacher der Chicago Bulls (sic!) und betritt das ruedo folglich in der Rolle des Stiers, der an allen möglichen toreros zu Fuss und zu Pferde vorbei rast, um so die Qualität seines Schuhwerks von Adidas unter Beweis zu stellen. Sicher der am wenigsten fachkundige Film, dafür aber ästhetisch gelungen.


Ganz neu, gerade fertiggestellt ein Spot der für einen torero wirbt. Genauer gesagt für den Auftritt des matador de toros Alejandro Talavante am 18. Mai 2013 in Las Ventas (Madrid)


So oder so wird deutlich, wie sehr die fiesta brava selbst über tausende Kilometer Wasser hinweg als Aushängeschild spanischen Lebens verstanden wird und mithin überall auf dem Planeten einen festen Platz als Weltkulturerbe einnimmt.
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Siehe auch: