Mittwoch, 18. Dezember 2013

Wie kann ein Züchter die Zeiten der Krise überleben?

Wie der maestro César Rincón die Zukunft der ganaderías sieht
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von Colin Ernst 



(Foto: mundotoro)
Eine interessante Meinung präsentierte der maestro César Rincón, ehemaliger torero und heute ganadero. Nicht nur, das César Rincón, als ehemaliger Startorero die Szene und die toros kennt, er hat auch ganaderías auf beiden Kontinenten. In Spanien und in Südamerika. Hüben wie drüben, läuft das Geschäft schlecht für die Züchter und die plazas lassen sich nur schwer füllen. Aber der maestro ist ein Mensch, der sich in Krisenzeiten Gedanken um den Fortbestand der reses bravas macht. Besonders, da er sich bewusst ist, das einige, wertvolle Blutlinien dem Untergang geweiht sind. Und er stellt die These auf, das grade diese, in der Zukunft gebraucht werden, um das Blut aufzufrischen. Was kann man also tun? Wie in der Pferdezucht, gibt es künstliche Befruchtung, mit tiefgefrorenem Samen. Muss heute ein Züchter seine camada sehr reduzieren, könnte man das Erbgut über längere Zeit aufbewahren, um es zu späterem Zeitpunkt einzusetzen. Für Blutlinien, die vom Aussterben bedroht sind, eine, wenn auch kostspielige Lösung. Aber besser, als der Verlust des Ganzen. Mit offenen Augen betrachtet, ersetzt das die ganaderías voller Leben? Wie sollen aficionados gewonnen werden, mit Stieren, die nur noch auf Wohlgefallen gezüchtet werden? In den letzten Jahrzehnten ist der toro bravo schon genug herunter gezüchtet worden, drei varas hält heute kaum noch ein Stier durch, zu viele muletazos auch nicht. Dabei sind die züchterischen Erkenntnisse doch schon viel fortgeschrittener, als noch vor dreißig Jahren. Fütterung und Haltung, tierärztliche Versorgung und Auflagen wurden verbessert und der toro selbst. In sofern begrüße ich die Initiative Rincóns, wie ich sie mir wünsche, denn ich möchte den toro bravo in seiner pureza erhalten, keine Klone von Designerstieren.