Montag, 27. Januar 2014

Torrestrella und die Indultos




von Philip de Málaga


Erneut wurde in San Cristobal ein Stier von Torrestrella begnadigt
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Eigentlich müsste man diesen Beitrag "Torrestrella und San Cristóbal"  nennen. Erneut wurde in der plaza de toros von San Cristóbal (Venezuela) ein toro der ganadería Torrestrella mit einem indulto bedacht. Auffallend dabei, schon wieder ein torero den eigentlich keiner kennt. Zumindest hier in Spanien. Der 31-jährige Julio César Vanegas hatte seine alternativa im Februar 2002 mit dem padrino El Cordobés und dem testigo Rafael de Julia. Seine taurinische Chronik weisst wenig Highlights auf bis zu jenem tarde in San Cristóbal.

Vor fast 18.000 Zuschauern (nahe am "no hay billetes") gab es an jenem sonnigen, heissen  wie schwülen Samstagnachmittag ein corrida mit spanischen toros zu sehen. Vor allem die Miuras sollten überzeugen, aber irgendwie schienen sie die lange Reise über den Atlantik nicht so richtig optimal überstanden zu haben. 

Und dann kam "Fiscal" ein Exemplar von Álvaro Domecq, der ganadería Torrestrella. Was für ein toro bravo! Immer aufgemuntert galoppierte er fröhlich drauf los, folgte stets capa und muleta, liess sich nicht abhalten anzugreifen, geradezu wie ein Wirbelwind. Ein toro der mit seiner embestida, seine unaufhaltsamen Angriffen ein temple geradezu herausforderte. Optimal für einen matador, eben für César Vanegas, dessen physische Konditionen mehr als zu wünschen übrig liessen. Aber mit seiner Variation an Techniken machte er vieles wett, vor allem auch deswegen, weil der toro mitspielte. Ob rechts oder links, Fiscal`s embestida war ungebrochen und das wohlverdiente indulto eine gerechtfertigte trofeo für den toro aus Spanien. Für Vanegas gab es dementsprechend dos orejas simbólicas.

Vuelta al ruedo nach dem indulto von César Vanegas
Jedem seinen Lohn wenn er es denn verdient hat. Das wollen wir keinem verwehren. Doch ist es nun schon das zweite Mal, dass die ganadería Torrestrella im fernen San Cristóbal bei einer feria mehr als einen indulto einheimst. Da fragt sich die afición im fernen Spanien nicht zu unrecht, geht es da wirklich mit rechten Dingen zu? Ins Auge sticht, dass vor allem in diesem Jahr lokale Nobodies jene indultos errungen haben. Keine figuras, die eigentlich eher über das entsprechende Potenzial verfügen müssten. Oder waren die toros schlicht weg zu einfach für einen erfahrenen wie professionellen toreo

Vielleicht sollte man die ganadería umbenennen in Toreostrella oder Torostrella