Dienstag, 4. Februar 2014

Espontáneos (1. Teil)

Über Menschen die den Ablauf einer corrida störten
um selbst ins Rampenlicht zu gelangen
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von Colin Ernst 


Ein espontáneo, was ist das? Schon beim Lesen dämmert es einem, etwas Spontanes. In der Welt der toreros ist es Mythos und gefürchtet zugleich. Die sogenannten espontáneos, waren junge Männer, die unbedingt Stierkämpfer werden wollten. Sie sprangen während einer corrida ins ruedo und lenkten so Aufmerksamkeit auf sich. Den Glücklichen gelangen ein paar pases mit ihrer mitgebrachten muleta oder ihrer Jacke und dann wurden sie verhaftet und abgeführt. Den weniger Glücklichen nahm dieser spontane Sprung in die Arena das Leben. Ich möchte über drei espontáneos berichten, die Geschichte machten. 

El Cordobés wird verhaftet.
(Foto: Toros y Toreros)
Der uns wohl bekannteste Glückssucher, um eine oportunidad zu bekommen, um eine Chance zu erkämpfen war damals der junge Mann mit dem Namen Manuel Benitez. aus dem andalusischen Dorf Palma del Río. Ihm gelang es, mit seinen lebensgefährlichen Aktionen, die Aufmerksamkeit zu erringen, um die ihn bis heute wohl jeder, hinter vorgehaltener Hand, beneidet. Mehrmals hatte sich der Junge aus Palma del Rio, unerlaubt in die, damals größtenteils aus zusammengestellten Heuwagen bestehenden plazas portátiles, geschlichen. Weniger das er dort mit seiner Kunst brillierte, mehr mit seinen teilweise akrobatischen volteretas. Oft befand er sich mehr in der Luft, dorthin befördert mittels der Hörner des Tieres, als vor dem Stier oder der Kuh. Aber er fiel auf. Einige Gefängnisstrafen bescherte ihm seine Passion. Aber am Ende wurde er entdeckt, gefördert und vom Publikum gehasst und geliebt, wie es sich für den bekanntesten torero des Landes gehört. 

Vom espontaneo zum Superstar unter den toreros: Manuel Benitez "El Cordobés
(Foto: mundotoro)
Manuel Benitez „El Cordobés“ wurde international bekannt, und damit auch sein Land. Neben Anfeindungen aus Reihen der toreros, hatte er auch selbst unter den espontáneos zu leiden. So bekam der maestro aus Córdoba seine eigene Medizin zu schlucken.

Fortsetzung folgt.
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Literaturhinweis:
... oder du wirst Trauer tragen, Larry Collins und Dominique Lapierre
Über das phantastische Leben des El Cordobés
C, Bertelsmannverlag, München, 1986