Dienstag, 11. November 2014

Auch andere Künstler setzten sich für die Tauromachie in Kolumbien ein




von Philip de Málaga


Auch Vargas Llosa, Joaquín Sabinas und Fernando Botero für Bogotá
______________________________________________________________

Spektakel oder Flop? Überzeugung oder Vergessenheit? Fragen die wir morgen in der kolumbianischen Hauptstadt beantwortet bekommen. Das erste Mal in der Geschichte der tauromaquia wird eine solch grosse Manifestation für die mundo de los toros organisiert. Und wenn in dieser gigantischen Metropole nur ein Prozent sich zeigen, dann sind das bei knapp acht Millionen Einwohner nicht wenige, welche sich zur tauromaquia bekennen. Das wäre ein klares Zeichen. Aber so weit wird es wohl nicht kommen. Zwar findet hier ein Schaulaufen der grossen figuras aus der mmm statt, aber ob es ausreicht?

Auch aus dem Ausland bekommt man Unterstützung. Wie SfA berichtet hat, findet in der spanischen Hauptstadt ebenfalls eine Manifestation für Bogotá statt.

Sabina, Serrat und Bosé bei den toros
Um es nicht nur den puren taurinos zu überlassen, hat man auch Personen aus anderen Bereichen mit ins Boot genommen. Namenhafte Künstlers werden sich ebenfalls an dem Bogotá-Projekt beteiligen. Da wären zunächst der spanische Liedermacher Joaquín Sabinas (1949 in Úbeda). Als wohl einer der führenden Vertreter zeitgenössischer Musik war er vollem mit seinem katalanischen (!) Freund Juan Manuel Serrat und Miguel Bosé ziemlich häufig in den tendidos zu sehen.

Dann haben wir den kolumbianischen Maler und Bildhauer Fernando Botero (1932 in Medellín), der wohl als einer der bekanntesten Vertreter der Bildenden Kunst Lateinamerikas zählt. Seine Skulpturen verteilen sich auf der ganzen Welt, sei es in Berlin, München oder im fernen Singapore. Als Kolumbianer liegt es ihm besonders am Herz die toros in seinem Land zum Kulturerbe zu erklären, und für ihn ist es keine Frage, die tauromaquia versteht es als pure Kunst. Und sie sei Tradition und somit ein Teil der kolumbianischen Kultur.

Und die wortgewaltige Stimme kommt aus Peru. Mario Vargas Llosa (1936 in Arequipa). Als Schriftsteller mit politischen Ambitionen und Fähigkeiten gehört er wohl zu den eindrucksvollsten Befürwortern der tauromaquia. Wenn er zum taurinischen Dialog ansetzt bleibt dem antitaurinismo die Sprache weg. Der Nobelpreisträger gilt als einer der kämpferischsten Vertreter der toros und sein Vokabular lässt oft keine Zweifel offen. Auch für ihn eine Selbstverständlichkeit die mundo de los toros in allen Gebieten mit der entsprechenden Tradition zum Patrimonio Cultural deklarieren zu lassen.

Bleibt abzuwarten, was morgen in der kolumbianischen Hauptstadt geschehen wird. Werden sich die puertas in der plaza de toros Santa María wieder öffnen? Werden weitere Schritte zum Kulturerbe in die Wege geleitet? Denn ein Interesse daran wurde ja schon von Seiten der Regierung geäussert.