Montag, 10. November 2014

Toros in New York



von Ursula Herzog
und Philip de Málaga


Ausstellung über einen Stierkämpfer in der amerikanischen Metropole
Ein schräger Blick auf den Stierkampf
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Die Amerikaner sind so weit entfernt von der mundo de los toros nicht. Schliesslich haben sie selbst corridas de toros in Las Vegas und Denver organisiert, reisen zahlreiche aficionados in das benachbarte Mexiko und in New York selbst befindet sich der New York City Club Taurino (NCCT), bei dem bekannte figuras sich ein Stell-Dich-ein gegeben haben.

Nun hat es die toros wieder nach New York gezogen. Der in Palma de Mallorca 1974 geborene amerikanische Künstler Domingo Zapata stellt in der Galerie C24 verschiedene Objekte unter dem Titel A bullfighter in New York aus. Zu sehen sind zwölf chaquetillas, vier burladeros und verschiedene Motive mit toreros. Leichte Paso-Doble-Musik ertönte überall in den Ausstellungsräumen, der Klang der ruedos erfüllte die Räumlichkeiten, die sich schnell mit einem interessierten Publikum füllte. Besucher, welche die Ausstellung unterhielt, aber auch jener, welche eher darüber verärgert waren.

Grosser Andrang bei der Vernissage
"Ein Stierkämpfer in New York" versteht sich nicht nur als eine Ausstellung moderner Kunst, sondern die Besucher haben auch die Möglichkeit die taurinischen Objekte der Begierde zu erwerben. Und so wurden allein schon am Abend der Vernissage zwei künstlerische Elemente erworben. Eine chaquetilla mit dem Namen "Dress to kill" für 40.000 Dollar und einige Gemälde für je 60.000 Dollar. Ein grosser Verehrer des Künstlers von den Balearen ist der Schauspieler Jonny Depp. Überhaupt ist die Fangemeinde von Domingo Zapata von seiner künstlerischen Darstellung zwischen Ironie und dem Respekt den toreros gegenüber angetan. So lässt er auch einen matador in der Wall Street mit einem toro kämpfen. Wahrhaftig, ein torero in New York. Wenn sich die Moderne mit spanischer Tradition vereinigt.


Besonders beliebt war die Sammlung der chaquetillas, welche vor allem an die Farbvielfalt des 18. Jahrhunderts erinnern soll.

Lunch bei Cipriani wurde noch am Abend der Eröffnung für 60.000 Dollar verkauft. 
Cipriani ist der Eigentümer von Harry’s Bar in Venedig
Die aficionados Ernest Hemingway und Orsen Welles waren dort häufig Gäste. 
Das Getränk „Bellini“ ist das Markenzeichen von Harry’s Bar.
Ein burladero.
Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Dezember zu sehen.