Freitag, 7. November 2014

Kolumbien: Taurinos demonstrieren am 12. November




von Philip de Málaga


Grosse figuras aus der mundo de los toros rufen in Bogotá 
zu einer Kundgebung für die tauromaquia aus
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Gustavo Pedro,
der politische Supermann?
Sein Name ist Gustavo Petro und er ist Bürgermeister der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. In einem geradezu einzigartigen Alleingang liess er die toros in seiner knapp Sieben-Millionen-Metropole verbieten, obwohl dieses zum einen schon im Oktober 2012 von dem kolumbianischen Verfassungsgericht (Corte Consticional de Columbia) mit 73 Prozent untersagt worden ist. Genau definiert, das Gesetz 916 aus dem Jahr 2004, demnach die tauromaquia auf kolumbianischen Boden nicht untersagt werden kann hat immer noch seine Gültigkeit. Zum anderen hat sich auch der Stadtrat von Bogotá dafür eingesetzt, dass weiterhin in der plaza de toros Santa María verschiedene festejos taurinos bevorzugt veranstaltet werden sollen. Doch beim Stadtoberhaupt stiessen diese Tatsachen auf taube Ohren.


Weder Politiker noch irgendwelche Stadtväter haben das Recht taurinische Aktivitäten zu verbieten, besonders in den Gegenden, wo die tauromaquia mit einer gewissen Tradition verbunden ist. Mehr noch, die empresarios, also die Organisatoren von festejos taurinos benötigen nicht einmal die Genehmigung der Rathäuser diese zu veranstalten.

Geht es ihm eigentlich wirklich um die toros? Man kann es wohl anzweifeln. Aber einen Erfolg kann er vorweisen, denn auf der politischen Ebene hat er es durchaus verstanden dem Staat seine eigene Durchsetzungskraft zu vermitteln und damit ein klares Zeichen politischer Stärke zu setzen.

Um dem entgegenzuwirken, sind in Bogotá schon einige toreros, vor allem novilleros in einen Streik, auch Hungerstreik getreten. Doch gebracht hat es wenig, ausser dass die Öffentlichkeit durch die Presse es ein wenig verfolgt. Und nun, angespornt durch den maestro César Rincón (aficionados dürfte dieser Ausnahme-torero bestens bekannt sein, hat er im Jahr 1991 gleich vier Mal die puerta grande von Las Ventas in Madrid geöffnet) greifen die grossen figuras aus der mundo de los toros in das Geschehen ein und rufen zu einer Grossdemonstration in der kolumbianischen Hauptstadt am 12. November diesen Jahres auf. Grosse diestros wie El Juli, Alejandro Talavante, José María Manzanares und andere treten auf um sich für die Wiedereröffnung der plaza de toros von Bogotá einzusetzen. Gewissen, bei sieben Millionen Einwohnern, wirkt eine fast jede Demonstration, für oder gegen was auch immer eher bescheiden. Doch in diesem Falle kann man aber sicherlich auch mit der Unterstützung zahlreicher vor allem nationaler Medien rechnen, auch wohl deswegen, gilt der kolumbianische maestro César Rincón als eine beliebte wie populäre Persönlichkeit. Und damit auch wirklich die afición sich bewegt haben die figuras via You Tube dazu aufgerufen sich zahlreich zu beteiligen.


Man kann gespannt sein wie es verlaufen wird, setzt man hiermit doch ein klares Zeichen für die Zukunft, wie lokale Politiker sich bezüglich der tauromaquia verhalten können und dürfen. Seien wir doch ehrlich, auch hier geht es wie in Barcelona doch nur um politisches Gebären als um aktiven Tierschutz. Auch wenn es antitaurinos nicht akzeptieren wollen, selbst die mundo de los toros  hat ein Recht auf die Einhaltung demokratischer Werte. Nicht mehr aber auch nicht weniger.