Samstag, 8. November 2014

Taurinische Einheit: Die Welt schaut nach Kolumbien




von Philip de Málaga


Auch in der spanischen Hauptstadt geht man am 12. November auf die Strassen
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Eine Krise wo auch immer ist vor allem dafür geeignet aufzuzeigen, wo die jeweiligen Schwächen liegen. Das gilt auch für die mundo de los toros. Es war zu sehr Gang und Gebe lediglich im eigenen Suppentopf zu rühren und sich gegen Einflüsse von aussen abzuschirmen. Im Portal La Tauromaquia schrieb Uli Pürschel, dass man in Spanien wohl das Gefühl hätte, dass die Pyrenäen hoch genug sein, um nicht den geringsten Einfluss auf die spanische tauromaquia zu haben. Im Negativen aber eben auch im Positiven. Was hat eigentlich dagegen gesprochen, dass die taurinos auch weltweit ein wenig mehr Zusammenhalt zeigen könnten. Warum interessierte man sich nur für die eigenen toros? Weshalb herrschte unter den empresarios oder apoderados eher eine unausgesprochene Nicht-Übereinstimmung in der Interessenvertretung?

Mit der Krise wurde in einigen taurinischen Kassen die finanziellen Mittel knapp. Es herrschte Handlungsbedarf. So konnten wir es diese Tage in den Medien lesen, dass die empresarios verschiedener plaza de toros sich an alle Beteiligten im taurinischen Sektor wendeten, um gemeinsam der finanziellen Krise entgegenzutreten. Dasselbe gilt gilt auch für den Bereich der ganaderías. Aber auch hier bleiben wir nur im spanischen Raum.

Schaut man ein wenig über den nationalen Tellerrand, scheint die Frage durchaus gerechtfertigt, sind über 65 Millionen aficionados auf der ganzen Welt nicht Grund genug sich auch mal auf internationaler Ebene stark zu machen. Mit Sicherheit lässt sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Und endlich kann man beobachten, dass die Herren des Geburtslandes der tauromaquia dieses endlich begriffen haben. Ob toreros oder aficionados, ob empresarios oder ganaderías, ob Stadtväter oder nationale Politiker, es wird Zeit zu erkennen, dass hinter der mundo de los toros eine geradezu gigantische Dimension an afición steckt, wenn man seinen optischen Horizont auf die Welt richtet. Vor allem auf jene Regionen wo die toros in den Traditionen mit verankert sind.

SfA hat gestern darüber berichtet. In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá demonstrieren die taurinos für die Wiedereröffnung ihrer plaza de toros. Verbunden ist die Kundgebung in Kolumbien auch damit, die toros zum Nationalen Kulturerbe erklären zu lassen. Das Interesse dafür ist in diesem südamerikanischen Territorium auffallend gross dafür

Und gleich auf dreifacher Weise erhalten sie internationale Unterstützung. Zum einen werden internationale figuras anreisen um die heimischen afición zu unterstützen. Zum anderen berichten alle taurinischen Medien davon.  Und nun ist mach auch in der spanischen Hauptstadt wach geworden. Die Vereinigung der spanischen Stierzüchter (UCTL) sowie das Forum der taurinischen Jugend (FJT) haben nun für den nächsten Mittwoch, den 12. November 2014 in Madrid zu einer Manifestation aufgerufen, um die taurinische Freiheit in Bogotá moralisch zu unterstützen. "Madrid schaut nach Bogotá" heisst es in den Sozialen Netzwerken. Allein bei Twitter verfolgen dieses über 19.000 Leser.

Wenn sich die Jugend für die mundo de los toros einsetzt. (Foto: UCTL)
Und heisst es nicht die mundo de los toros, also die Welt der Stiere? Ein Grund mehr, sich dementsprechend auch weltweit dafür zu engagieren. Sich für die demokratische Freiheit der mundo de los toros einzusetzen.