Montag, 29. Juni 2015

Mit der Welt und mit uns selber kommunizieren




von Michel Leiris



"Den Tod zu bannen oder ihn hinter irgendwelchen Architekturen zeitloser Vollkommenheit zu verbergen, das ist sie senile Beschäftigung der meistens Religionsgründer und Philosophen. Ihn aber in das Leben mit einzubeziehen, in gewisser Weise wollüstig zu gestalten (wie die Geste des toreros, der voller Zärtlichkeit den toro in den Falten seiner capa oder muleta zu sich und an sich vorbei zieht), das sollte die Aufgabe der Spiegelerfinder sein. Damit meine ich die, deren vordringliches Ziel es ist, einige jener Erscheinungen klar und übersichtlich zuzurichten, die, weil sie uns zu einem Vollmass erheben, das sein eigenes Leiden aber auch die Lächerlichkeit in sich birgt, Punkte zu sein scheinen, in denen wir mit der Welt und mit uns selber kommunizieren."

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Quellennachweis:
Miroir de la tauromachie, précédé de Tauromachies,  Michel Leiris
Éditions fata morgana, Monpellier, 1980