Freitag, 7. August 2015

Grosser Besucherandrang in Palma de Mallorca





von Philip de Málaga


Mit geballter Kraft gegen die Welt der Stiere,
doch die Plaza de toros von Palma füllte sich trotzdem mit aficionados!
Und ein mutiger antitaurino!
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Es ärgerte die Stadtväter von Palma den Mallorca schon gewaltig, dass sie die nächtliche corrida de toros von gestern um 22:00 Uhr in Palma de Mallorca nicht verhindern konnten. So versuchte man die empresa der plaza de toros mit städtischen Inspektoren, wie Architekten, Statiker, Tierärzte etc. zu tyrannisieren, ob sich die plaza überhaupt in einem entsprechenden Zustand befände, um ein festejo taurino zu organisieren. Bei der deutschen Veranstaltung "Wetten dass ..." wären sie damals wie heute nicht auf eine solche Idee gekommen. In der Tat konnten wohl hier un da einige unbedeutenden architektonische Mängel geortet werden, aber der Rest der plaza, inklusive der enfermería befänden sich in einem sehr guten Zustand.

Gegen die toros
Das Rathaus wie verschiedene Organisationen des antitaurinismo versuchten diese corrida zu behindern bzw. gar zu verhindern wo sie nur konnten. Es ist schon auffallend, wie stark die-antitaurinos vor allem in jenen Gegenden auftreten, wo es sowieso kaum toros gibt. In Palma de Mallorca ist es in Jahr in der Regel gerade mal eine einzige corrida de toros pro Jahr. Klingt irgendwie mit dem Elefanteneffekt, im Schutze der Touristen und Ausländer gegen die Maus der afición. Doch die aficionados aus Mallorca liessen es sich nicht nehmen die grossen matadores de toros der Gegenwart im ruedo des Coliseo Balear zu sehen. Obwohl leider auch die Nationale Polizei anrücken musste um die aggressiv wirkenden an die 100 antitaurinos, welche auch Kinder und Jugendliche beschimpften, auf Distanz zu halten. Denn die provozierenden Rufe der Gegner gingen weit unter die Gürtellinie wie "Heute sterben die toros, morgen sterbt ihr" oder die corrida de toros.
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"Ein guter taurino ist ein toter taurino"

Rufe von antitaurinos in Palma de Mallorca

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Ohne Frage, eine verbale Entgleisung der besonderen Art. Kein Satz zeigt besser auf, auf welchem Niveau der antaurinismo agiert, bzw. angekommen ist. Wer Menschen den Tod wünscht, sollte selbst erst einmal über Menschenrechte in einer Demokratie nachdenken und sie respektieren. Wohlgemerkt, wir leben weder in einer Diktatur noch in einer Anarchie.

Trotzdem verzeichnete der aforo einen gran entrada, einen grossen Andrang bis hin zum casi lleno an interessierten aficionados von mehr als 10.000 Besuchern. Auf dem Festland hätte es bei diesem cartel ein No hay billetes gegeben.

Eine sehr gut besuchte plaza de toros in  Palma de Mallorca (Foto: mundotoro)
Als die corrida begann, der paso doble ertönte und die toreros einmarschierten, erhalten laufe Rufe "Libertad, Libertad" (Freiheit, Freiheit) in das Rund des ruedos als Proklamation gegen das Verbot.

Ein paseillo für die taurinische Freiheit  (Foto: mundotoro)
Und was die afición zu sehen bekam konnte sich zeigen lassen. Die toros der ganadería Zalduendo zeigten sich umgänglich, öfters schwach und liessen den matadores nicht allzu viel Möglichkeiten ihr Können so richtig unter Beweis zu stellen.

Morante de la Puebla (ovación und ovación)
José María Manzanares (oreja con petición de la secunda und palmas)
Alejandro Talavante (oreja und oreja)

Dann gab es noch diesen mutigen antitaurino

Und es gab einen waghalsigen antitaurino vor einem toten toro. Ein Unbekannter war es nicht. Der Niederländer Peter Jansen hatte schon mal in Pamplona versucht die Arbeit des matadores de toros Juan José Padilla zu stören.

Ein gekleideter antitaurino bei seinem Auftritt in Palma de Mallorca (Foto: mundotoro)
Und so mutig wie er sich dem toten toro elegant gegenüberstellt! (Foto: mundotoro)
Dieser illegale Auftritt, nach Angaben von der Seite Toros y Toreros, wurde angeblich von linken Politikern finanziert, und zeigt auf, mit welchem Mut der antitaurino ins Geschehen eingreift um vor einem toten toro seine Schau abzuziehen. Keine Gefahr für ihn und trotzdem zog er sich Verletzungen zu, tönte er lautstark, nach seiner Verhaftung. Allerdings kämen die Verwundungen nicht durch den toro sondern durch die cuadrilla des matadores de toros Morante de Puebla hätte sie ihm zu gefügt, als dieser versuchte im callejón dem maestro handreiflich entgegenzutreten. Das Gewahrsam durch die Polizei dauerte nur eine Stunde und sich auf das Erfassen der Daten beschränkt. Früher wurden in Spanien solche espontáneos härter bestraft, so wie heute beim Fussball. Hätte er das bei einem Messi oder Ronaldo versucht, er wäre erst einmal in der Untersuchungshaft gelandet.

Trotz all antitaurinischer Repressalien, der doch aggressiven Vorgehensweise der antitaurinos, wie es die grossen Tageszeitungen bezeichneten EL PAIS und EL MUNDO, wurde die corrida de toros im Coliseo Balear von Palma de Mallorca zum Erfolg und endete mit einer puerta grande des diestros Alejandro Talavante.

Und sollte es der linken Regierung auf den Balearen wirklich gelingen die toros ganz abzuschaffen, haben sie nicht nur eine Menge Geld dafür zu zahlen, es würde der tauromaquia von Spanien nichts ausmachen. Denn es verliert ein Territorium auf dem die toros sowie kaum eine bedeutende Rolle spielen, und wie auf der Inselgruppe der Kanaren, es würde sie kaum einer vermissen. Aber eine kulturelle Veranstaltung mit mehr als 10.000 Besuchern, die kann und sollte man nicht einfach so ins Abseits schieben, und schon gar nicht mit einer Erklärung, es interessiere sich keiner dafür.