von Volkmar Gärtner
Vorwort
von SfA:
Die verschiedenen Auftritte des antitaurinismo, aktive wie verbale, sorgten nicht nur bei den taurinos
für Betroffenheit, auch Personen fernab der mundo de los toros zeigten sich erstaunt bis entrüstet. Nach dem SfA-Beitrag „GuterTaurino, toter Taurino“ erhält SfA fast täglich Post zu diesem Thema.
So auch heute aus Norddeutschland, jemand, der in seinem Leben noch keinen festejo taurino beigewohnt hat, der sein Mail auch teilweise im Gästebuch
unterbrachte. Mit seiner Genehmigung veröffentlichen wir es hiermit
auszugsweise, das Thema betreffend:
„...
Mir ist aufgefallen, dass fast alle Bereiche wie Kultur, Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik in das Thema Stierkampf integriert sind. Der Stierkampf
gehört zu Spanien. Und so sollte man es auch den Spaniern überlassen
letztendlich zu entscheiden, was mit ihm geschehen soll.
Wenn
ich mir die verbalen Vorgehensweisen der Gegner von Stierkämpfen durchlese (ich
habe mir diesbezüglich auch andere Seiten der Tierschützer angeschaut), da
frage ich mich, in welcher zivilisierten Welt leben wir eigentlich, dass ich
meine Mitmenschen dermassen beleidigen darf. Oft am Thema vorbei, voller Hass
und Aggressionen. Und um ehrlich zu sein, obwohl ich noch keinen Stierkampf
gesehen habe, fühle ich mich allein von den Argumentationstechniken, also Pro
wie Kontra, dem Stierkampf eher hingezogen als ablehnend gegenüber diesem,
wobei ich noch nicht einmal weiss ob er mir gefallen wird.
Noch
etwas ganz Wichtiges, weshalb ich diese Meinung hauptsächlich vertrete: Wie ich
an mehreren Stellen lesen konnte, ich spreche selbst die spanische Sprache und
konnte es so auch in der wichtigsten Tageszeitung El País lesen, da wurden auf
der Strasse in aller Öffentlichkeit sogar die kleinen Kinder beschimpft,
beleidigt, geradezu diffamiert. Gesellschaftspolitisch wie erziehungstechnisch
geht das für mich gar nicht. Was erlauben sich diese Herrschaften, sich in die
Erziehung zum Beispiel meiner Kinder einzumischen? Wer von Erziehung nichts
versteht, sollte es bestens unterlassen die Gesellschaft zu belehren, bzw. sich
als Moralapostel oder Lehrer aufzuspielen, als Personen die das Recht für sich
in Anspruch nehmen, die einzige Wahrheit zu kennen. Eine solche Vorgehensweise
hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Ich bin sogar der Meinung, dass in
diesem Falle die spanische Justiz viel mehr durch greifen müsste, denn immerhin
versteht sich der Stierkampf doch als ein anerkanntes spanisches nationales
Kulturerbe.
Kinder für eigene Interessen politisch einzubinden bzw.
auszunutzen, und das in aller Öffentlichkeit, verdient einfach nur die totale
Ablehnung. Hätte man meine Kinder so angeschrien, denen hätte ich aber meine
Meinung gesagt, wahrscheinlich sogar angezeigt. ...“
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In Frankreich müssen sich per Gesetz die antitaurinos während eines festejos taurinos von der plaza de los toros oder dem Veranstaltungsort auf Distanz halten. Die jeweiligen städtischen Behörden sind angewiesen für die Umsetzung jener Gesetzesvorlage Gewährleistung zu garantieren.