von Philip den Málaga
Obwohl eigentlich nicht mehr erlaubt,
finden in Panama weiterhin Stierkämpfe statt
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Seit dem 15. März 2012 sind im zentralamerikanischen Land Panama alle Kämpfe zwischen Tieren in Artikel 7 des Gesetzes 308 verboten worden. Dazu gehören auch die festejos taurinos. Hahnenkämpfe sind jedoch weiterhin zugelassen.
Was viele nicht wissen, obwohl man die corridas in Panama eher dem 20. Jahrhundert zuordnet, schon zu Zeiten der spanischen Kolonie zwischen 1501 und 1821 waren die toros dort vertreten. Allerdings gibt es hierzu fast keine schriftlichen Dokumentationen.
Tatsache ist jedoch, als Panama sich 1903 mit Kolumbien vereinigte wurden wieder regelmässig corridas veranstaltet. So zeigt das nachfolgende Photo vom 3. November 1904 ein festejo taurino in einer aus Holz improvisierten plaza de toros mit dem Namen Platz des Triumphes in Vasco Viejo. Als tendidos dienten die Balkone und Fenster der umherstehenden Häuser. Berichten zufolge war dieses espectáculo taurino ein voller Erfolg und animierte zu zahlreichen Wiederholungen.
3. November 1904 in Panama |
Die erste wirklich offizielle plaza de toros hiess Vista Alegre und wurde 1914 eingeweiht. Diese wurde hauptsächlich von eingewanderten Spaniern konstruiert, welche auch einiges der iberischen tauromaquia mitbrachten. Sie waren es auch, welche das Fundament der neuen afición von Panama bildeten.
Bis 1960 bestimmte die plaza de toros das taurinische Geschehen. Dann entstand die plaza de toros La Macarena, in welcher in den nächsten sechs Jahren corrida de toros zu sehen waren. Dann wurde auch dieser coso geschlossen. Das es nicht so richtig gelaufen ist, konnte nicht am Mangel der eingeladenen figuras liegen. Da waren unter anderem die spanischen matadores de toros Luis Miguel Dominguín, Manuel Benítez "El Cordobés", "El Viti" oder die mexikanischen maestros Luis Castro "El Soldado" und "Calesero".
La Macarena |
Zwischen 1980 und 1990 versuchte man noch einmal in mundo de los toros ins Geschäft zu bringen, aber ergebnislos. Die afición von Panama war definitiv zu klein.
Der Stierkampf konnte sich in Panama nicht so richtig durchsetzen. |
Und wie sieht es jetzt aus? Wie das Internetportal la economía del toro berichtet, scheinen, trotz des Verbotes die toros in Panama doch nicht so ganz von der Bildfläche verschwunden zu sein. Den eine kleine Gruppe Vollbluttaurinos steht weiterhin zur afición a los toros.
Fernando Roca Rey |
Zum einen gibt es da die Peña taurina de Panama, welche auf privaten Geländen weiterhin capeas oder andere festejos taurinos organisieren. Veranstaltungen an denen sich nicht nur aficionados prácticos sondern auch mexikanische matadores de toros beteiligen wie der maestro Fernando Rey Roca, der fast jährlich Panama besucht um den Stieren gegenüberzutreten. Aber auch andere lateinamerikanische toreros scheuen nicht den Weg dorthin.
Die toros sind ja nun in Panama verboten. jedoch bezieht sich dieses Verbot auf allgemeine Veranstaltungen in öffentlichen Einrichtungen. Die privaten Grundstücke sind davon nicht betroffen. So finden diese festejos taurinos vor allem auf zwei privaten Fincas statt. Zum einen bei Don Jorge Araúz in Penonomé, welcher selbst über einen kleinen Bestand an ganado von 60 bis 70 Tieren verfügt.
Trotz Verbot gibt es Stierkämpfe in Panama (Foto: la economía del toro) |
Dann beim ganadero Don Ricardo Barrio, der vor allem kolumbianische toreros einlädt. Als empresario dieser capeas agiert der Präsident der Peña taurina de Panama Don Alejandro Aramburu.
Einmarsch der toreros (Foto: la economía del toro) |
Neben diesen Aktivitäten im ruedo werden noch weitere Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Vorträge über die mundo de los toros organisiert. Dazu gehören auch Reisen zu den plaza de toros in die Länder México und Kolumbien um sich corridas anzuschauen. Die afición von Panama ist klein aber recht aktiv. Und das heute noch, obwohl die toros dort schon seit drei Jahren verboten sind.