Samstag, 30. Januar 2016

Der Torero, das kleine Mädchen ... und kein Ende

Das von dem Torero Paquirri eingestellte Photo mit seiner Tochter
sorgte weiterhin für viel Wirbel
Die Staatsanwaltschaft zerschmettert die Einwände des Jugendamtes.
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von Philip de Málaga



Als der matador de toros Francisco Rivera Ordoñez das Photo mit seiner Tochter bei einem muletazo einstellte löste dieses geradezu einen Swift Storm aus.  SfA hat darüber berichtet: Viel Polemik um ein Photo: Torero mit Tochter auf dem Arm. Wie auch angedeutet schaltete sich das andalusische Jugendamt ein, und so kam es, dass der andalusische torero zu einer ersten Anhörung bei der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden ist. Dies geschah am letzten Donnerstag. Begleitet wurde er von dem Rechtsanwalt Joaquín Moeckel, der auch der torero Morante de la Puebla rechtlich vertritt.

Das Photo mit viel Polemik, welches sogar den Weg zur Staatsanwaltschaft machte
Schon zu Beginn stellte der torero klar fest, dass es sicherlich wichtigere Angelegenheiten wie die seine zu regeln gäbe. Aber wegen der populären Welle in zahlreichen Medien, erhielt dieser Fall eine gewisse Priorität zugeordnet, welche ohne Frage im Vergleich zum eigentliche Vorfall vollkommen unangebracht erscheint. "Es sei eine Schande," verkündete Ordoñez dem Staatsanwalt, ,"da werfen Schwarzafrikaner ein Baby vom Balkon, und in diesem Land gäbe es nichts wichtigeres als mich und meine Tochter beim torero auf die Titelseiten zu bringen!"

Seine Tochter dagegen hätte sich in keinem Moment in Gefahr befunden. "Mehr Risiko wäre sie ausgesetzt, würde ich sie in einem Rucksack transportieren und stolpern. Aber wenn ich einer vaca gegenüberstehe weiss ich was ich tue, bzw. zu tun habe. Ich habe an über 1.500 corridas teilgenommen, und ich befinde mich in einem perfekten physischen wie mentalen Zustand."

Schliesslich wollte es der Staatsanwalt genau wissen und fragte nach der wahren Erfahrung des toreros. Dieser antwortete: "Mit siebzehn Jahren habe ich begonnen, jetzt bin ich 42 Jahre alt und in dieser Zeit hatte ich 1.500 corridas. Ich verfüge über die Kapazität zu wissen, wann, wo mit welchem Tier ich es zu tun habe. Und in meinem Fall war es gerade mal ein 120 Kilo schweres zweijähriges becerrita. Meine Tochter war nicht der geringsten Gefahr ausgesetzt."

Der Staatsanwalt brauchte hier gar nicht lange zu überlegen, ob rechtliche Schritte eingeleitet werden müssen, erkannte keinerlei Gefahr für die kleine Carmen und wies die Vorwürfe vom Jugendamt vehement zurück.

Francisco Rivera Ordonez "Paquirri" stellt sich der Presse
Als der maestro das Gerichtsgebäude verlies beantwortete er zunächst die Frage der Presse und mit den Worten, "Es sei barbarisch wie brutal die fiesta hier angegriffen würde. Das sei unmenschlich."

Sein Anwalt kommentierte zum Schluss: "Die Grenzen der Meinungsfreiheit enden in Verleumdungen, Beleidigungen und Drohungen. Mit meiner eigenen Meinungsfreiheit habe ich nicht das Recht meinen Nachbarn zu beleidigen. Und da gibt es dann die sozialen Netzwerke, was längst nicht bedeutet, das alles erlaubt ist. Warum hat die Verteidigung des Volkes nicht einen Blick auf diese Tweeds geworfen? Verfügt sie nicht über die entsprechende Kompetenz? Mir kommt das alles wie ein Spiel vor, informative Pyrotechnik ausserhalb der Normalität." An anderer Stelle äusserte er: "Warum gehe die spanische Gerichtsbarkeit nicht gegen diese öffentlichen Beleidigungen vor? Hier wurden durch die sozialen Netzwerke die Gefühle von Francisco öffentlich verletzt. Wer beschützt ihn davor?"