Dienstag, 3. Mai 2016

Über die blutigen Spektakel





von Marcelino Menéndez Pelayo

Er war absolut kein aficionado de toros. So wusste der Conde de Navas über Marcelino Menéndez Pelayo (1856 bis 1912) zu erzählen. Trotzdem verteidige er mit grosser Leidenschaft die toros. Eben nicht weil er der afición verfallen war, sondern weil er grundsätzlich sich für alle traditionellen Werte einsetzte, welche durch Politik oder Kirche bedroht bzw. für eigene Interessen missbraucht worden sind.

Marcelino Menéndez zeigte recht früh seine ausserordentlichen Begabungen. Schon mit fünfzehn Jahren begann er an der Universität von Barcelona zu studieren. Sechs Jahre später wurde er mit einer Sondergenehmigung des spanischen Parlamentes mit 21 Jahren zum Professor für spanische Literatur an der Universität von Madrid ernannt, wo er dann zwei Jahre später auch lehrte. 1905 wurde er für den Nobelpreis vorgeschlagen.

Seine leidenschaftliche Verteidigung der tauromaquia veranlasst die Universität von Santander, welche auch den Namen des Literaturwissenschaftlers trägt, regelmässig Vorlesungen, Seminare, Vorträge und Runde Tische zu dem Thema "Rund um die toros" zu organisieren.

Wieder ein Beleg dafür wie gerade intelligente und intellektuelle Menschen sich für die mundo de los toros immer wieder einsetzen. Das war früher schon so und hat sich bis heute eigentlich nicht geändert.

Der spanische Literaturwissenschaftler und Historiker Marcelino Menéndez Pelayo
"Die toros sind von den blutigen espectáculos
die am wenigsten barbarischen 
und die am meisten künstlerischen,
inner- wie ausserhalb Spaniens."