Montag, 13. Juni 2016

Innerhalb eines Monats, das dritte Todesopfer bei Stierkämpfen




von Philip de Málaga


Nach einem novillero und einem matador de toros 
fiel nun auch ein recortador den Stieren zum Opfer
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Ich liebe den toro wie den Mond. Je weiter weg, umso besser, heisst es irgendwo in der taurinischen Literatur. Und in kaum einem Satz reflektiert sich die Wahrheit, die Realität, die Gefahr, welche von einem toro, einem toro bravo ausgeht, dermassen wieder. Ein torero riskiert bei einer Begegnung sein leben. Je mutiger, um so näher arbeitet er am Tier, lässt es so nah wie möglich passieren, begibt sich zwischen die Hörner, se juega la cornada, wie die taurinos sagen. Das ist eine Tatsache. 

Juan Carlos Otero
Nachdem es nun am 17. Mai den novillero Renato Mota in Peru erwischte und vierzehn Tage später am 2. Juni den matador de toros El Pana in México, dauert es keine weiteren zehn Tage, bis am letzten Samstag der recortador Juan Carlos Otero seinen beiden cornadas, im Bein und in der Brust,  hier in Spanien, in der Provinz Valladolid erlag. Innerhalb von 26 Tagen gab es somit in der mundo de los toros drei Männer, welchen die Begegnung mit den Stieren bei einem festejo taurino das Leben kostete.
Die fiestas taurinas sind in La Padilla populär und haben viel Tradition
Zugezogen hatte der 34-jährige aus der Provinz Segovia sich seine zwei Hornwunden bei einem encierro in der Gemeinde La Padilla. Wie man von offizieller Seite informierte, sei er beim Versuch über den Stier zu springen ausgerutscht. So konnte ihm der toro zwei cornadas zufügen, wobei ein Horn das Herz durchbohrte, was zum Tod des jungen aficionados führte. Zwar brachte man ihn noch in das Hospital von Valladolid, aber dort angekommen, konnte man ihm nicht mehr helfen.

Von der Bürgermeisterin wurden alle restlichen fiestas taurinas annulliert, so auch das festejo der recortadores am selben Nachmittag.