Donnerstag, 8. Oktober 2015

Die Antitaurinos in Frankreich



von Ursula Herzog
und Philip de Málaga


Sie versuchen es immer wieder, auch aggressiver, aber erfolglos
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Die antitaurinos beim französischen Nachbarn gehen weitaus aggressiver vor als hier in Spanien. Dabei scheuen sie sich auch nicht gegen die Gesetzgebung zu verstossen, bzw. Rechte zu missachten. Federführend dürfte hier wohl die Organisation CRAC sein, welche sich auch nicht selten für ihre Aktionen vor Gericht verantworten muss, bzw. deren Mitglieder bei ihren antitaurinischen Tätigkeiten von der Polizei verhaftet worden sind. Obwohl es ihnen per Gesetz untersagt ist, sich festejos taurinos zu nähern, bzw. zu versuchen zu stören oder sie gar zu verhindern versuchen sie es immer wieder. Und so gehören mittlerweile verstärkte mobile Einsatzkräfte der Polizei zur Tagesordnung einer corrida de toros.

Wenn es in Frankreich toros gibt ist die Polizei präsent.
In Nîmes war in diesem Jahr ruhig. Die Medien berichteten, dass „nur“ Nägel auf die Strasse geworfen worden waren, um den Transport der toros zu verhindern. Bei der Arènes de Nîmes blieb es jedoch ruhig.

Die Polizei hält die antitaurinos auf Distanz
Dafür wurde es in Rodilhan vor ein paar Tagen turbulent. Dort kommt es jedes Jahr zu Demonstrationen der antitaurinos. SfA-Leser werden sich erinnern. im letzten Jahr haben sich die antitaurinos im ruedo vor Beginn der corrida angekettet, wobei es zu richtige Tumulten kam, auch deswegen, weil die Polizei erst recht spät eintraf. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum die CRAC erneut diese plaza de toros (übrigens verfügt der Ort nicht über eine eigene plaza, sondern errichtet dafür eine plaza portátil) als Einsatzgebiet für ihre Manifestation wählte. Doch diesmal stiessen sie auf polizeilichen Wiederstand.

Mit brachialer Gewalt dringen die antitaurinos vor. Illegal natürlich.
Sitzblockaden gegen das Kulturerbe.
Aber letztendlich gelang es der Polizei den Ablauf der corrida zu gewährleisten.
Der Polizei gelang es, wenn auch mit Verzögerung, den ruhigen Ablauf der corrida zu ermöglichen, wobei sogar Tränengas eingesetzt wurde. Zehn Personen wurden vorübergehend festgenommen. Die antitaurinos (CRAC) sprechen von 500 bis 700 Demonstranten, die Polizei zählte dagegen etwa 350. 

Schliesslich konnte die corrida beginnen.
Aber nicht alle aficionados trauten sich zur plaza de toros,
 um nicht mit den gewaltbereiten antitaurinos zusammenzustossen. 
Ob nun 300 oder 700 spielt eigentlich keine Rolle. In Spanien sind es weitaus weniger. In Málaga zum Beispiel gab es während der feria taurina im August mit ihren zwölf festejos taurinos drei Demonstrationen von antitaurinos. Jedoch kamen alle drei zusammen auf viel weniger als 100 Personen. Im Gegensatz dazu wurden die toros in der La Malagueta von weit mehr als 100.000 Menschen besucht. In anderen Städten Spaniens sieht es nicht anders aus.