Montag, 3. August 2015

Stierkampf in Bosnien-Herzegowina

Über populäre aber harmlose Stierkämpfe in Bosnien
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von Philip de Málaga


Das das deutsche Wort Stierkampf für die spanischen toros falsch verwandt wird ist SfA-Lesern weitgehend bekannt. Es sei denn, die toros treten im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig an, wie in der Reportage (Siehe: Im wahrsten Sinne des Wortes: Stierkampf). 

Der japanische Schriftsteller Yasushi Inoue (1907 bis 1991) zeigte der Welt mit seinem Buch Der Stierkampf aus dem 1949, das man auch im ostasiatischen Staat im Pazifik die Stiere aufeinander losliess, und hier wurde der Stierkampf zum Wettkampf befördert, wurde hierbei nämlich um Geld gewettet, welches der Tiere als Gewinner hervorgeht. 

"Stierkampf" in Japan
Und in noch einem Land werden die Tiere aufeinander losgelassen. In dem bosnischen Bergdorf Čecljanovići, etwa 30 Kilometer südlich von der Metropole Sarajevo, lässt man ebenfalls die Stiere gegeneinander antreten. Zwar hat hier diese Veranstaltung den ähnlichen Namen wie die spanische corrida, sie nennen es Korida, hat aber so ziemlich gar nichts mit der iberischen Variante gemein. Denn ein richtiger Kampf, ein Messen der Kräfte scheint es nicht zu sein. Hier fehlen die Charaktereigenschaften eines toros bravos, welcher ja extra für eine corrida de toros gezüchtet wird. Hier werden irgendwelche Almochsen aufeinander losgelassen.

"Stierkampf" in Bosnien
So stehen bei dieser Veranstaltung die beiden Tiere sich gegenüber, schauen sich an und schubsen ab und zu mal. Mal mehr, mal weniger. Das geht dann so lange bis einer den Rückzug antritt. Manchmal und zur Freude des Publikums geht es dann auch etwas heftiger zu ab stets vollkommen unblutig.

Volksfest in den Bergen
Ende eines jeden Julis wird diese Korida hier in Čecljanovići zelebriert und zieht tausende von Menschen an. Es ist die grösste Korida in Bosnien. In den Zeiten vor der Krise zog es sogar bis zu 100.000 Personen an, welche auch aus Deutschland oder Österreich anreisten.

Und dieses Fest ist kein Einzelfall. Jedes Jahr finden in Bosnien-Herzegowina 68 Koridas statt, welche von 13 Züchtern veranstaltet werden. Und was die Organisatoren hierbei besonders hervorheben, dass bei diesen Volksfesten politische, nationale, ethische oder religiöse Zugehörigkeiten keine Rolle spielen. Die Koridas sind für alle. Jeder ist Willkommen! Im wahrsten Sinn des Wortes: Stierkampf für Alle.
Alle sind dabei
Da wird getanzt, gesungen, Musikgruppen treten auf, gegessen, private Picknicks, eben ein richtiges Fest des Volkes in dessen Mittelpunkt der Stierkampf steht. Eine besondere Geste findet sich schon zu Beginn der Veranstaltung. Da werden durch die Lautsprecher die Leidensgeschichten von anwesenden Kranken erzählt, und im Anschluss werden für diese Spenden gesammelt.


Sonntag, 2. August 2015

Deutsche Medien in Spanien mehrheitlich gegen die Stiere

Fast alle deutschsprachigen Medien in Spanien
berichten nicht neutral über die mundo de los toros.
Ein Nachtrag zu Deutsche Medien in Spanien mehrheitlich gegen die Stiere
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von Ursula Herzog und einem aficionado aus Marbella

Mich würde wundern, wenn es anders wäre. Wenn man den bereits pervertierten Tierschutz betrachtet, dann kann gar nicht sachlich geschrieben werden. In Österreich werden Riesenschlangen, die ihren Besitzern entkommen sind, eingefangen und in ein Tierschutzheim gebracht. Wenn  man in Rumänien Straßenhunde, die bereits eine Gefahr darstellen,  einschläfern will, dann gibt es gewaltige Unterschriftenlisten dagegen. Wir haben uns von der Wirklichkeit entfernt. Schnitzel kauft man im Supermarkt eingeschweißt in der Folie. Besonders gerne haben wir heute Fisch als „Fischstäbchen“ oder Hühnerfilet in Form von „Chicken-Nuggets“. Wir sind so wunderbar human geworden. Und Veganer? Dümmer geht es wohl nicht. Besonders die Deutschen sind da sehr aktiv und wir Österreicher machen  fleißig mit. Uli Pürschel, Gründer des Portals La Tauromaquia schrieb einmal, dass die Deutschen immer schon allen anderen sagen wollten, wo es lang geht. Eine kleine militante Minderheit wird leider immer der passiven Mehrheit ihren Willen aufzwingen.

Auch im Gästebuch von SfA findet sich dazu ein Eintrag:

Samstag, 1. August 2015

Besucherrekord bei SfA: Über 10.500 Leser im Juli!




von Philip de Málaga


In der Hauptstadt auf der Insel der Deutschen, 
auf Mallorca hat man sich gegen die toros entschieden,
doch das Interesse der Deutschen an der mundo de los toros scheint zu steigen!
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Der Monat Juli bei SfA begann normal. Es wurde berichtet, dass die Tendenz der toros in den letzten Jahren wieder steigend ist, was auf das bis dorthin gewohnte Interesse von durchschnittlich 150 bis 250 Besucher erregte. Doch dann begann die feria del toro in Pamplona. Obwohl SfA eher bescheiden darüber Informationen brachte, eher Randnotizen, denn das Portal Toros y Toreros brachte täglich in deutscher Sprache die aktuellen Neuigkeiten aus Pamplona, schien San Fermín im allgemeinen für ein gesteigertes Interesse für die mundo de los toros zu sorgen. Man begann sich dafür zunehmend mehr zu interessieren. So stiegen die Besucherzahlen bei SfA um 30 bis 50 Prozent und erreichte im Juli das erste Mal die monatliche Grenze von über 10.000 Hits. 
Pamplona begann am 7. Juli und trieb die Zahlen nach oben.
Im Juli 2009 ging deutschsprachige Portal Stierkampf für Alle an den Start und hat allein im Monat Juli diesen Jahres die stolze Zahl von 10.679 Besuchern erreicht!
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Das Team von SfA bedankt sich bei allen seinen Lesern, 
für die zahlreichen Mails die uns erreichten,
für die Einträge im Gästebuch 
für die Anregungen zu bestimmten Beiträgen
und für die Treue die sie uns halten.
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Man erkennt eindeutig, dass Interesse an den Stieren ist da. Man will mehr über die mundo de los toros erfahren. Nur oft traut man sich nicht mal nachzufragen, weil antitaurinos oder andere Tierschützer relativ schnell recht aggressiv gegen sie vorgehen, wie zum Beispiel in den Spanienforen, und nicht gerade zimperlich mit Beleidigungen um sich schmeissen.

Trotzdem hält es immer weniger Menschen davon ab, sich mehr über das Thema der toros zu informieren. Einige davon allein schon deswegen, um mal mitreden zu können. Denn die deutschsprachigen Medien hier in Spanien berichten ja doch relativ einseitig (Siehe SfA Reportage: Deutsche Medien in Spanien mehrheitlich gegen die Stiere). Viele möchten halt endlich mal erfahren, was eigentlich Sache ist. Das erkennt man auch an den Suchbegriffen bzw. an den Beiträgen und Reportagen, welche am meisten gelesen werden:
  • Stierkämpfe in Málaga
  • Stierkämpfe in Sevilla
  • Literatur in deutscher Sprache
  • Stierkampf in der Werbung
  • Das erste Mal
  • Das Team von SfA
  • Die Mafia der Tauromachie
  • Das Geld der Touristen
  • Der spanische Stier
  • Stierkampf für Alle
Und wo kommen die Leser alle her? Nur weil SfA in deutscher Sprache gehalten ist, bedeutet es noch lange nicht, dass es nur in Deutschland gelesen wird:
  1. 59 % Deutschland
  2. 13 % Spanien
  3. 08 % Vereinigten Staaten
  4. 06 % Ukraine
  5. 05 % Österreich
  6. 03 % Schweiz
  7. 02 % Russland
  8. 02 % Frankreich
  9. 01 % Arabische Emirate
  10. 01 % Vereinigtes Königreich
Fazit: Man kann auf jeden Fall nicht behaupten, dass man sich im deutschsprachigen Bereich nicht für die mundo de los toros interessiere oder sie sogar ablehne. Man erkennt, der Stierkampf beschränkt sich nicht einfach nur auf die Zucht der toros und dann einem angeblichen "Abschlachten" vor einem Publikum in einer meist runden plaza de toros. Die mundo taurino, die Welt des Stierkamps ist Teil spanischer Kultur, eine tradición taurina, welche im wirtschaftlichen, sozialen wie gesellschaftlichen Leben er- und gelebt wird, und gehört zu Spanien wie der Sherry, Paella oder der Flamenco. Und nicht nur zu Spanien. Weltweit werden zwischen 65 und 70 Millionen aficionados gezählt. Das sind nicht wenige und viele wollen nun eben mal erfahren warum sich so zahlreiche Menschen für die toros begeistern.

Bestätigt wird das Interesse an den toros mit den fast 90.000 Begriffen in drei Jahren, welche im deutschsprachigen Lexikon des Stierkampfs, dem Cossío en alemán nachgeschlagen worden sind.
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Vielen Dank vor allem an alle,
welche sich mit Beiträgen, Hinweisen und Korrekturen
an der Entwicklung von SfA beteiligt haben!
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Der Erfolg von SfA lässt sich zum einen Teil auf sein Team zurückführen, welches mit seinen Reportagen dazu beigetragen hat und sich nicht aufhalten liess, trotz Drohungen aus der Welt der antitaurinos, realitätsnahes Wissen zu vermitteln. Zum anderen halfen uns die zahlreichen Hinweise durch die Leserschaft und andere Fachkundige zum Thema der tauromaquia, sowie unseren spanischen Freunden aus der mundo taurino, wie empresarios, toreros, ganaderos, kompetente aficionados oder Journalisten taurinos die uns zahlreich bei unseren Recherchen zu den verschiedenen Themen zur Seite standen. Ohne sie alle wäre der Erfolg von SfA sicherlich nicht möglich gewesen.

¡Muchas gracias!

Freitag, 31. Juli 2015

Bücher statt Stiere




von Philip de Málaga



Über das Setzen von Prioritäten einer Gemeinde
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Keine Frage. Die tauromaquia ist nicht nur Teil der spanischen Kultur sondern auch zum spanischen Kulturerbe deklariert worden. Das gibt den toros eine gewisse Priorität. Aber es bedeutet auf keinen Fall, dass sich deswegen ein municipio verschulden muss, oder es zu Lasten von anderen geht. Wie zum Beispiel der Ausbildung, der Infrastruktur, den sozialen Hilfen etc.

Nicht allen Städten geht es so wie Pamplona. Mit ihrer berühmten feria del toro  und dem weltweiten Interesse brachte es stolze 74 Millionen Euro in die Stadtkasse! Davon können kleine Gemeinden nicht einmal träumen.

Wie zum Beispiel die 5.000 Seelengemeinde Villafranca de los Caballeros, in der Zone der spanischen Windmühlen, in La Mancha. Dort hat der Bürgermeister Don Julián Bolaños (PSOE) eine solche Entscheidung gegen die toros getroffen. Und das Stadtoberhaupt versteht sich durchaus nicht als ein antitaurino. Im Gegenteil sogar, wenn jemand anderes die festejos taurinos finanzieren möchte und kann, würde er dieses grundsätzlich begrüssen und befürworten. Also ist sein Entscheidung keine gegen die tradición taurina.

Aber in seiner Gemeinde herrsche viel Arbeitslosigkeit, und man müsse das Geld den Familien zur Verfügung stellen, die nicht in der Lage seien die Schulsachen für ihre Kinder zu finanzieren. "Dies sei eine Frage der Prioritäten", so der Bürgermeister. Hinzu käme die Tatsache, die Gemeinde verfüge nicht über eine eigene plaza de toros und müsste sich für teures Geld eine plaza portátil anmieten.

Ein kleine Gemeinde ohne eigene plaza de toros
Das Besondere an dieser Aktion ist, dass selbst aficionados, als Befürworter der mundo taurino, diese Entscheidung befürworten. Wenn man toros sehen möchte, könne man dieses ohne weiteres auch in anderen Städten tun. Festejos taurinos gäbe es ja schliesslich fast in ganz Spanien.

Auch in der spanischen Hauptstadt sieht man es positiv. Denn auch dort fliesse nicht ein öffentlicher Euro in die corrida de toros, so verkündete die Bürgermeisterin Doña Manuela Carmen. Allerdings sei Las Ventas, die plaza de toros von Madrid mit ihren 24.000 Plätzen, über 30 festejos taurinos und anderen Veranstaltungen zur mundo de los toros sehr gut selbst in der Lage die Veranstaltungen der toros zu organisieren und zu finanzieren. So sollte es auch grundsätzlich gehandhabt werden.

Allerdings, mit der politischen Entscheidung in der Gemeinde Villafranca de los Caballeros ist man nicht überall einverstanden. Zum Beispiel in Valencia vertritt man die Meinung, dass die toros als spanisches Kulturerbe auf jeden Fall nicht politisch benutzt werden dürften und dementsprechend geschützt werden sollten.

Kurios am Rande, auch bei den antitaurinos stösst diese Entscheidung nicht gerade auf Begeisterung. In deren Augen sei es einfach zu wenig. Statt die Gelder der toros für ein paar Bücher auszugeben, sollte man lieber sehen, sich komplett für die abolición de los toros einzusetzen. Also diese Gelder in den antitaurinismo investieren. Das kann doch nicht deren Ernst sein? Mehr Politisierung ist ja nun wirklich nicht möglich.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Palma de Mallorca von nun an eine antitaurinische Stadt





von Philip de Málaga


Palma de Mallorca hat sich zur Stierkampf freien Stadt deklariert
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Wie zu erwarten war, konnte man im Rathaus von Palma de Mallorca mit der politisch links orientierten Mehrheit (PSOE, Som Palma und Més per Palma) mit 16 zu 13 Stimmen erreichen, die Inselhauptstadt zu einer ciudad antitaurina zu deklarieren. Das Ziel der drei linken Parteien ist klar definiert. Die toros sollen in der Zukunft auf allen Baleareninseln komplett verboten werden. Bis jetzt sind es 19 municipios, auf Mallorca selbst, wo festejos taurinos nicht mehr zugelassen sind.

Klare Absage an die toros in Palma de Mallorca
"Wir verstehen", so ein Sprecher der Partei Ciudadanos, Befürworter der tauromaquia auf den Balearen, "das hier andere Prioritäten gesetzt werden müssen. Solche, welche der Gemeinschaft mehr nützen, wie das Problem der Flüchtlinge, die Versorgung der Kinder usw. Und das unterstützen wir auch. Aber wir glauben auch an die toros als eine Tradition in Spanien und auf unserer Insel. Schliesslich entstand die erste plaza de toros auf den Balearen hier in Palma de Mallorca."

Mit der Entscheidung, Palma zur ciudad antitaurina zu deklarieren ging man aber noch einen Schritt weiter: Bürger die weiterhin mit corridas zu tun haben, sie besuchen wollen, sollen von jeglichen offiziellen Ehrungen durch die Stadt ausgeschlossen werden, selbst wenn sie wohltätig agieren oder anderen helfen.

Trotzdem ärgert etwas die Stadtväter ungemein. Zum einen findet trotz Verbot am kommenden 6. August eine corrida de toros in Palma statt (Siehe SfA Reportage: Stierkampf in Palma de Mallorca). Zum anderen wird eingeräumt, dass die Stadt selbst weitere corridas im Coliseo Balear nicht verbieten kann. Dieses Recht hat allein die Landesregierung, und die ist wiederum von solch einem Urteil weit entfernt.

Was die tauromaquia im Allgemeinen angeht, so verhält es sich auf den Balearen doch wie in Katalonien. Weniger noch, denn die mundo de los toros hat hier eigentlich nie eine besondere Rolle gespielt, obwohl sie sehr wohl präsent war. Allein in den letzten Jahren waren es doch recht wenige festejos taurinos, welche hier veranstaltet worden sind. Und letztendlich kostet es den Steuerzahler eine Menge Geld diese komplett abzuschaffen. Die empresa Balaña und Eigentümer der plaza de toros von Palma wird dementsprechend finanzielle Entschädigung fordern und erhalten. Kultur wurde hier wieder zu einem Politikum. Die antitaurinos wird es freuen, mehr noch, sie werden diesen Triumph sicherlich auf ihre Flagge schreiben, obwohl sie damit rein gar nichts zu tun haben.

Das es hier nicht um Tierschutz geht, dürfte allen Beteiligten klar sein. Und ob so mehr Touristen kommen, darf ebenfalls bezweifelt werden; die meisten wissen nicht einmal, dass es überhaupt noch corridas auf Mallorca gibt.  Also stellt sich die Frage, was soll das ganze Theater eigentlich? Wer hat was davon? Und da werden soviel politische Steuergelder verwendet, um eine einzige corrida de toros zu verbieten, welche jährlich in Palma de Mallorca organisiert wird.

Wird es den maestros gelingen das aforo von 12.000 Sitzplätzen zu füllen?
Man darf gespannt sein, wie sich das Coliseo Balear zur nächsten corrida de toros in den tendidos füllen wird. Denn hier wird sich die wahre afición a los toros von Palma widerspiegeln.

Königliche Präsenz bei TV-Übertragung aus dem Baskenland





von Philip de Málaga


Der Ex-Monarch Don Juan Carlos I 
wird bei der Wiedereröffnung der plaza de toros in San Sebastián dabei sein.
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Während man am Ballermann auf Mallorca sich eher gegen die toros besäuft, bestätigte gestern die konservative Tageszeitung ABC, dass das spanische Königshaus weiterhin die mundo de los toros unterstützt:


So wird zur ersten corrida de toros in San Sebastián, wo die festejos taurinos für zwei Jahre untersagt worden waren, der Ex-Monarch von Spanien Juan Carlos I im palco real oder sich an der bevorzugten barrera platzieren, um die lidias der matadores de toros Enrique Ponce, Paquirri und José María Manzanares zu verfolgen. Nach Madrid ist es von Don Juan Carlos der zweite öffentliche Auftritt bei einer corrida in diesem Jahr.

(Foto: mundotoro)
Wie SfA berichtetet hat wird jene corrida de toros live im Fernsehen übertragen (Und wieder: Stierkampf live im öffentlichen Fernsehen). Mit anderen Worten, Don Juan Carlos bekennt sich zu seiner afición zu den toros vor einem Millionenpublikum.

"Ihr könnt auf meine afición und meine Unterstützung für die fiesta zählen", so die Worte von Don Juan Carlos. Überhaupt steht das komplette Königshaus hinter der mundo de los toros, wird diese doch als ein wichtiger Bestandteil spanischer Kultur angesehen.


Schon öfters zeigte sich das spanische Königshaus bei festejos taurinos. Hier im April 1968 an einem historischen Nachmittag, wo der matador de toros Diego Puerta die faena seines Lebens zeigte, in der Real Maestranza von Sevilla, wo die spanische Königin auch wegen ihrer Schönheit für viel Aufsehen erregte. Beide hier nicht im palco real sondern an der barrera.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Deutsche Medien in Spanien mehrheitlich gegen die Stiere

Fast alle deutschsprachigen Medien in Spanien
berichten nicht neutral über die Stiere
Wie kommt es dazu?
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von Philip de Málaga



In Spanien leben nun mal viele Ausländer. Auch Deutsche. Auf Mallorca, Costa Brava oder zum Beispiel an der Costa de Sol. Und wo es solche Konzentrationen an einem deutschsprachigen Publikum gibt, finden sich in der Regel auch deutschsprachige Medien wie Radio oder Presse. Und viele Deutsche, der spanischen Sprache nicht so mächtig, empfinden es als angenehm, die Nachrichten aus ihrem Umfeld, in ihrer neuen Heimat in deutscher Sprache zu erfahren. Was ja irgendwie verständlich ist.

Infos aus Spanien für Deutsche in Spanien
Meistens entsprechen deren Berichte der Wahrheit, sind sie nicht selten auch von den spanischen Kollegen abkopiert. Doch wenn es um die mundo de los toros geht, hat man eine ganz andere Meinung.
Kein spanisches Medium bringt solche Nachrichten,
welche einfach nicht der Wahrheit entsprechen!
Oft weit entfernt von der Realität. Hauptsächlich wird nämlich über die Aktivitäten der antitaurinos berichtet. Oder wenn es um ein Verbot der toros geht, wie derzeit in Palma de Mallorca. Mit besonderer Leidenschaft wird dem Leser von Ortschaften erzählt, welche sich zu einer Gemeinde antitaurino deklariert haben. Zum Beispiel gerade in der Aktualität werden die 18 municipios auf Mallorca genannt, welche mit gutem Beispiel voran getreten sind und die toros abgeschafft haben. Da wären:
  • Son Servera
  • Mancor de la Vall
  • Ariany
  • Deiá
  • Sant Joan
  • Campanet
  • Manacor
  • Lloseta
  • Porreres
  • Algaida
  • Capdepera
  • Santa María del Camí
  • Sencelles
  • Costixt
  • Esporles
  • Artá
  • Puigounyent
  • Consell

  • Palma de Mallorca (?)

Ohne Frage, für eine Insel eine beeindruckende Liste. Doch bitte was haben sie denn abgeschafft oder verboten? Im reglamento taurino, also im staatlichen Regelwerk für die toros werden vorwiegend nur in jenen Ortschaften festejos taurinos zugelassen, welche über eine tradición taurina verfügen.
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In den oben genannten Ortschaften auf Mallorca
ist nicht eine Gemeinde dabei, 
die über eine Tradition der Stierkämpfe verfügt!
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Weder haben sie eine plaza de toros oder eine escuela taurina, noch haben sie jemals festejos taurinos veranstaltet, verfügen über kein museo taurino, keine ganaderías wo Stiere gezüchtet werden, keine toreros und auch die Zahl der aficionados hält sich eher bescheiden, eben weil keine tradición taurina dort verankert ist. Das wäre, als ob man Städte wie München, Berlin oder Hamburg zur antitaurinischen Gemeinden ausrufen würde. Und genau darüber berichten die Medien nicht.

Im Gegenzug. Pamplona war dieses Jahr ein voller Erfolg. So viele Zuschauer wie noch nie, finanzieller Gewinn und weltweites Interesse. Nur das verschweigen die hiesigen deutschen Medien. 

Noch ein Beispiel: Überhaupt, volle plaza de toros, selbst in Touristenorten wie Roquetas de Mar (SfA hatte darüber berichtet: Roquetas, ein Ferienziel und eine volle plaza de toros), solche Informationen werden dem Leser einfach vorenthalten. Über 20.000 Zuschauer in Luft aufgelöst.

Ein volle plaza de  toros, doch der deutsche Leser erfährt es nicht.
Wie kommt es dazu? Woher kommt diese einseitige Berichterstattung? Zum einen spielt da eine durchaus verständliche Tierliebe eine Rolle. Und für solche Tierliebhaber ist es nicht einfach die mundo de los toros zu verstehen. Will man auch gar nicht. Wie will man dann darüber neutral oder gar positiv berichten? Und da liegt das eigentliche Dilemma. In diesen deutschen Verlagen gibt es in der Regel keine Experten zum Thema der toros, nicht einmal aficionados

Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Medien von dem antitaurinismo geradezu bombardiert werden, während sich die taurinischen Medien, Politiker und empresarios diesbezüglich in Schweigen hüllen. 

Und so kommt es, dass die Leserschaft nicht nur ziemlich einseitig über die tauromaquia informiert wird, sondern auch sogar gegen den aktuellen Trend.

Nicht anders bei den nationalen Medien aus Deutschland. Auch sie berichten relativ einseitig. Mit einer Ausnahme: Die beiden Korrespondenten für Spanien der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Leo Wieland und Paul Ingendaay zählen zu den wenigen Journalisten aus dem deutschsprachigen Bereich, die berichten wie es wirklich ist. Sie selbst bezeichnen sich sich nicht als aficionados, sprechen sich aber auch nicht dagegen aus. Auf eine solch neutrale Berichterstattung hat ein jeder Leser ein bestimmtes Anrecht.

Ob nun Mallorca dem Beispiel von Katalonien folgen wird spielt für die tauromaquia eine wohl untergeordnete Rolle, denn in der Tat verfügt diese Balearen Insel über eine eher bescheidene tradición taurina, obwohl es sie auch dort mal gab. Auch hierüber hat SfA berichtet: Und es gibt ihn doch: Stierkampf auf Mallorca.

Wie auch immer, eine bessere und vor allem neutralere und realitätsnahe Berichterstattung der ausländischen Medien zum Thema der toros hier in diesem Lande wäre wünschenswert. Denn erst dann sind auch die hier lebenden Deutschen in der Lage mitreden zu können.

Dienstag, 28. Juli 2015

Man muss zuhören!





mit Toni Gaspar

Und wieder ist es ein sozialistischer Politiker der sich für die mundo de los toros einsetzt. Toni Gaspar, geboren 1971 in Faura (Valencia), wo er auch Bürgermeister ist, Mitglied der PSOE, ist der neue Abgeordnete des Kreistages der Provinz Valencias, der von nun an für die asuntos taurinos verantwortlich ist. Seine Aufgabe ist es, die toros in Valencia zu fördern und als Kulturerbe Spaniens zu schützen. Dabei will er besonders auf den Dialog mit den taurinos setzen. Dem Portal mundotoro stellte er sich zu einem Interview, welches von j.e.t. aufgezeichnet worden ist. Hier einige Auszüge seiner Antworten und Reaktionen:


"Für den Anfang kann ich mit meiner neuen Arbeit sehr zufrieden sein. Ich hoffe dass ich mit vielen reden kann um beste Resultate zu erzielen. Ich kann mich wirklich nicht beklagen, denn ich bin von euch (gemeint sind die taurinos) recht herzlich aufgenommen worden.

Und jetzt muss ich zuhören. Ich bin mir ganz sicher, wenn ich allen zuhöre werden neue Ideen entstehen. Dabei muss man wirklich allen zuhören. Keinen auslassen. Das ist essential. Und man muss vor allem daran arbeiten die Dinge zu verbessern.

Man muss nach vorne schauen, Dinge ändern, nach Neuem suchen um gute Entscheidungen treffen zu können. Dazu gehören auch unter anderem die escuela taurina oder das museo taurino.

Ich bin schon seit den jungen Jahren mit den toros konfrontiert. Vor allem dem Bous al carrer. Aber mit der Zeit wächst man in eine Sache hinein.

Und ich bin nicht alleine bei meiner Arbeit. Da helfen mir aficionados, Menschen aus der mundo taurino


In Valencia gibt es viel afición.
Wie Du weisst, in erster Linie sind es die Nachbarn, die Bevölkerung einer Stadt. die das Leben einer plaza de toros prägen. Auch junge Leute finden sich in den tendidos

Die Provinz Valencia ist sich eigentlich immer ziemlich einig wenn es um die toros geht. Bous al carrer, Las Fallas oder die feria taurina im Juli. Die toros gehören einfach dazu!"

Montag, 27. Juli 2015

Wie viel Leidenschaft benötigt ein Aficionado?

Wie viel afición macht einen aficionado aus?
Welche Summe an taurinischen Kenntnissen 
und persönlichen Erfahrungen sollte abverlangt werden?
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von Philip de Málaga


Gerade in Anbetracht der letzten Reportagen stellt sich doch mal die Frage nach dem aficionado. Wann kann man sich als ein solchen bezeichnen? Was rechtfertigt eine solche Betitelung? Wie viel afición ist dazu nötig. Reicht es aus in den tendidos zu sitzen?

Nur in der plaza de toros zu sitzen macht einen noch nicht zum aficionado
Sicherlich kaum. Der Cossío, also der spanische Brockhaus zum Thema der toros unterscheidet zwischen afición und aficionado:

"Unter afición versteht man nicht nur die Gegenwart bei einer fiesta taurina sondern die Gesamtheit der aficionados, auch jene, die bei diesen fiestas nicht präsent sind." 

"Unter einem aficionado versteht man eine Person, welche enthusiastisch die fiesta de toro verfolgt und sie mit einer gewissen Intelligenz technisch erfassen kann. Ein aficionado sei auch jemand, der eine lidia durchführt ohne es professionell zu tun."

Wo beginnt sie, die Leidenschaft?

Wie man es auch immer definieren mag, ein Bezug zu den toros wird vorausgesetzt. Wobei hier der Cossío von zwei Gruppen unterscheidet. Dem Zuschauer, dem reinen Beobachter und demjenigen der mit den Tieren auch umgeht, wie zum Beispiel einen aficionado práctico.

Dominik Sachsenheimer als aficionado práctico
Keine Frage, wer mit einer capa oder muleta einem res gegenüber gestanden ist, kann auf eine ganz andere Weise mitreden, als der, der es nur von den tendidos aus her kennt. Er kann die persönliche Begegnung zwischen dem animalischen Instinkt, der menschlichen Intelligenz und der entsprechenden Gefahr mit einbringen. 

Man geht hier von Formen des Wissens aus. Der persönlichen Begegnung mit den toros und der Beobachtungsgabe. In beiden Fällen kommt dann noch der zeitliche Erfahrungsfaktor hinzu, sowie das angelesene Wissen.

Und gerade hierbei stellt sich die Frage, wie viel Zeit muss ich bei der nicht persönlichen Konfrontation mit dem Tier dafür aufbringen, um ein richtiger aficionado zu werden? Muss ich mich täglich mehrere Stunden mit dem Thema auseinandersetzen und lesen, wie viel orejas es in welcher corrida gab? Was muss man gesehen, gehört und gelesen haben? Muss man den Cossío mit seinen 30 Bänden besitzen?

Sind es die Bücher die zur afición führen?
Und überhaupt, hunderte an Werken der taurinischen Literatur, wie auch die Literatur in deutscher Sprache, verschlungen haben? Täglich die Online-Portal von mundotoro, Aplausos, Toros y toreros oder auch SfA zu studieren? Wohl kaum. Gewiss, sie helfen sich ein Wissen anzusammeln, aber macht dieses jene Leidenschaft zu den toros aus?

Wie im normalen Leben, ist dies eine rein subjektive Entscheidung. Jeder setzt seine Prioritäten und kann diese auch nach Belieben vermischen. Und man kann Leidenschaften entwickeln ohne die Fähigkeit zu besitzen sie ausführen zu können. Zum Beispiel bei Opern. Nicht jeder hat die Stimme eines Plácido Domingos, kann sich aber trotzdem sehr wohl an einem seiner Auftritte erfreuen. Und je mehr er gehört hat, umso mehr kann er vergleichen, analysieren und Wert schätzen. Nicht anders verhält es sich mit den toros.

Immer wieder begegne ich Menschen die corridas besuchen, sich ab und zu eine Zeitschrift wie 6toros6 besorgen, manchmal TPT oder Tendido Cero im Fernsehen verfolgen, aber die toros sind eben nicht nur der toros Inhalt ihres Lebens. Sie gehören dazu. Nicht mehr und nicht weniger. Und, wenn sie diesen begegnen entfacht sich eine gewisse Leidenschaft. 

Es gibt auf der Welt dermassen viele Künste und Kulturen, welche es Wert sind, mit einer gewissen Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Und nur weil sich jemand auch noch für eben diese anderen interessiert, sollte er als aficionado de toros nicht abgewertet werden. Und dazu muss man nicht einmal Spanien verlassen. España hat gewiss mehr zu bieten als nur die fiesta nacional mit ihren toros. Flamenco, Kunst, Geschichte, kulinarische Köstlichkeiten ... die Liste ist recht lang.

Und nicht nur Spanien, wir leben in einer Welt mit einer Vielzahl von interessanten Gegebenheiten. Und ein Tag zählt nun einmal lediglich nur 24 Stunden. Da sind wir gezwungen Prioritäten zu setzen.

Hinzu kommt die Erkenntnis, man kann gerne zu den toros gehen, ohne sich selbst als ein aficionado zu bezeichnen, so wie es der deutsche Kulturkorrespondent Paul Ingendaay getan hat. (Siehe SfA Taurozitat: Stierkampf bietet eine mächtige Metapher für das Leben selbst)

Wenn es andere besser wissen

In Spanien war es lange ein gewisses Problem, dass so jeder taurino in seiner eigenen Suppe löffelte. Es fehlte der gewisse Zusammenhalt. Oft war es sogar ein Gegeneinander. Erst das Verbot in Barcelona brachte Bewegung in die Szene taurina und man erkannte, erst wenn wir alle unsere Kultur gemeinsam vertreten und verteidigen macht alles zum einen mehr Sinn und man ist auch besser in der Lage diese cultura taurina einem breiten Publikum besser zu vermitteln. Und so sind es mittlerweile die maestros selbst, wie die bekannten matadores de toros El Juli, José María Manzanares,  Alejandro Talavante, Morante de la Puebla oder Enrique Ponce die sich für die mundo de los toros und sogar recht erfolgreich einsetzen. Auch empresarios sind dabei, zur afición zu motivieren. Das kulturelle Angebot im Umfeld der toros ist täglich am wachsen. Sei es in den Städten durch museos taurinos, durch clases prácticas in den plaza de toros oder den Besuch von ganaderías.

Dann gibt es die unterschiedlichen Betrachtungsweisen, zum einen zwischen Tier und Mensch und auf der anderen Seite die kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen und historischen Aspekte, die bei der ersten Gruppe kaum auf Interesse stossen. 

Leider lassen sich solche allgemeinen Differenzen auch im Ausland beobachten. So richtig an Zusammenhalt will es nicht gelingen. Da gibt es hier und dort peñas taurinas, jeder will mehr wissen als die andere und näher am Geschehen sein, verschiedene Webseiten die vorwiegend an den eigenen Besucherzahlen orientiert sind, was ja auch irgendwie nachvollziehbar ist, aber auch hier fehlt es an einem gemeinsamen Vorgehen. 

Wo liegt eigentlich das Interesse bei angehenden aficionados?

Bei SfA stellen wir uns öfters die Frage, wie viel will der Leser eigentlich wissen? Wie viel Informationen möchte er täglich, wöchentlich oder gar monatlich erhalten. Welche Zeit kann und will er aufbringen um die Artikel zu lesen? Ist es für ihn interessant zu erfahren, wie viele orejas ein torero gestern wo auch immer bekommen hatte? Hinzu kommt die Kenntnis, wenn einer schon mal begonnen hat sich den toros zu nähern, beginnt er auch die spanische Sprache zu erlernen, womit er sich viele Informationen aus erster Hand besorgen kann, wie zum Beispiel vom Portal Aplausos,den ganaderías oder toreros selbst Da spielen dann deutsche Portale wie eben SfA eher eine sekundäre Rolle.

Somit sei hier auch ein wenig der SfA-Leser gebeten mitzuhelfen und und gebeten uns zu informieren, welche Informationen er bevorzugt er gerne lesen möchte. Was ist für ihn von Interesse? Und Interesse an der tauromaquia ist da. Die Besucherzahlen bei SfA zeigen es mit steigender Tendenz, wie auch beim deutschsprachigen Nachschlagewerk dem Cossío en alemán, wo in drei Jahren an die 84.000 Begriffe nachgeschlagen worden sind.

Täglich werden 70 bis 100 und mehr Begriffe nachgeschlagen!
Irgendwer muss sich ja dafür interessieren.
Fazit: Auch im deutschsprachigen Bereich steigt das Interesse an den toros. Das ist eine Tatsache! Zumindest will man mehr über dieses Thema erfahren. Ob man dann schliesslich zu einem aficionado de toros wird steht auf einem anderen Papier. Aber eins lässt sich feststellen. Es braucht ein wenig Zeit. Beim Fussball hat man recht schnell den Überblick. Bei der mundo de los toros dauert es etwas länger. Zu komplex, zu viele Faktoren, zu viel Geschichte und eine Begegnung der besonderen Art. Für viele etwas völlig Neues. Allein schon die Begegnung mit dem Tod, der stets präsent ist. Das macht dieses Spektakel in der modernen Gegenwart einzigartig. Eingebunden in Kunst, Kultur, Literatur ist es ein Teil des spanischen Lebens und etwas ganz Besonderes.

Gerade diese Tage erhielt SfA von einer leidenschaftlichen aficionada de toros, hat zahlreiche corridas besucht, und ohne Frage eine Expertin zu über die tauromaquia, hat darüber auch einiges geschrieben, kennt persönlich toreros, ist Mitglied in einer peña taurina folgende Nachricht: "Deine täglichen Beiträge lese ich regelmäßig und mit Freude, natürlich schaue ich auch sonst, was in der Welt der Stiere so passiert. Allerdings ist mein Interesse derzeit etwas im Ruhezustand". Ein typisches Beispiel wie es zahlreichen nicht-spanischen aber auch spanischen aficionados so geht.

Die mundo de los toros ist eine Welt für sich, aber eben nicht die Welt allein. Sondern ein spannender, aufregender wie vielseitiger Teil von ihr.

Sonntag, 26. Juli 2015

Faenas: Ein neues Literaturportal über die Stiere




von Ursula Herzog


In Frankreich erscheint ein neues Literaturportal zur Tauromachie
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Faenas“ ist eine digitale Literaturzeitschrift, die der Welt der tauromaquia gewidmet ist. Es handelt sich um die Wiederaufnahme eines Projektes in gedruckter Form. Die Zeitschrift wurde von 1991 bis 2007 vom Verlag Verdier herausgegeben.



Faenas“ bringt Unveröffentlichtes aus Archiven und Gesprächen und Aktuelles aus der mundo de los toros.

Wieder ein Beispiel wie die Literatur sich für die toros interessiert. Wer der französischen Sprache mächtig ist, ist gerne eingeladen diese Seite zu besuchen: Hier der Link: Faenas




Samstag, 25. Juli 2015

Und wieder: Stierkampf live im öffentlichen Fernsehen




von Philip de Málaga
(Fotos: mundotoro, La Tauromaquia)


Fast bis zu vier Millionen Spanier die toros im TV sehen wollen
Nach drei Jahren Verbot wieder corridas in San Sebastián
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Wenn die Einschaltquote zu dieser Sendezeit über 10 Prozent liegt, kommt das öffentliche spanische Fernsehen TVE gar nicht darum herum weiterhin corridas de toros live zu übertragen. Fast bis zu vier Millionen Zuschauer verfolgen die letzte Übertragung der toros im Mai diesen Jahres.

Toros im spanischen öffentlichen Fernsehen live ist einfach eine Tatsache!
Hierzu unterzeichneten am letzten Mittwoch RTVE und die Verantwortlichen den entsprechenden Vertrag mit der plaza de toros von San Sebastián für eine corrida de toros am 13. August mit einem cartel de lujo: Den matadores de toros Enrique Ponce, Paquirri und José María Manzanares. Sie treten an gegen die toros der ganadería Torrestrella. Und mit dem diestro Enrique Ponce haben sie einen wahren maestro der toros für dieses Projekt gewinnen können. TPT Moderator Enrique Romero betitelt ihn als den Professor für den Umgang mit den Stieren.

Enrique Ponce, Paquirri und José María Manzanares
Und gleich eine zweite Neuigkeit gibt es zu berichten, denn nach einer drei-jährigen Pause, antitaurinos konnte ein Verbot durchsetzen (erstaunlich, während Bildu in Pamplona die corridas leitet haben sie diese hier verboten!), gibt es endlich wieder toros in der Hauptstadt der Provinz Guipúzcoa im Baskenland.

Man ist sich einig: Toros wird es weiterhin im öffentlichen Fernsehen geben.
"Es sei einer der Höhepunkte diesen Jahres", betonte der Präsident von RTVE Don José Antonio Sánchez,"hiermit erfüllen wir die Anforderungen von Fachleuten wie von aficionados, in unserem Publikum, um einer der wichtigsten kulturellen Aktivitäten unseres Landes zu präsentieren!"

Spanische Kultur im Baskenland an der französischen Grenze
Weiterhin wurde festgehalten, dass es auch in den nächsten Jahren weiterhin Live-Übertragungen von corridas de toros im öffentlichen Fernsehen geben wird.

Ein kleiner Nachtrag: Die toros live im Fernsehen zu verfolgen, bringt vor allem Neueinsteigern zwar nicht die prickelnde Erfahrung wie, wenn man selbst in den tendidos sitz, aber wenn man die spanische Sprache ein wenig beherrscht, hat man hier die Möglichkeit einiges von den Kommentatoren, meist ein TV-Moderator und ein torero einiges über die mundo de los toros zu erfahren und zu lernen. Besonders über das Verhalten der toros und der toreros während einer corrida.